Der Tennenbronner Erzknappe ist auch am Wochenende am Start. Foto: sb

Vorbereitungen für 33. Geburtstag von Narrenzunft laufen. Der Stollen ruft. Mit Video

Schramberg-Tennenbronn - Am Freitagmorgen ist es noch ruhig im Schramberger Teilort Tennenbronn. Doch die Stille wird jäh von einem dröhnenden Radlader durchbrochen, der vor der Festhalle den restlichen Schnee wegräumt. Die Narren der Erzknappen sind los, wenn auch noch nicht im Häs, sondern mit Baggerschaufel. „Schweres Gerät gehört bei uns halt dazu“, meint der Vereinsvorsitzende Sven Moosmann und grinst.

Um die 3500 Hästräger

Während draußen die Löwenstraße von Eis und Schnee befreit wird, sind drinnen in der Stadthalle nicht mehr viele Handgriffe nötig. Die letzten Bierbänke werden aufgestellt, die Küche eingeräumt und Getränkekisten ins Lager gestapelt. Rund 250 Helfer sind am gesamten Wochenende im Einsatz, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Das ist den Narren auch wichtig, denn in diesem Jahr feiern die Erzknappen ihr 33-jähriges Bestehen.

Und das mit einem pompösen Programm: Bereits am heutigen Freitagabend steht der Showtanzabend mit der Knappendorf-Party und zehn Tanzgruppen ab 19 Uhr an. Am Samstag steigt dann die Stollenparty, ehe am Sonntag der Umzug durch den Ort folgt. „Das wird der größte, den wir je veranstaltet haben, ein richtiger Kracher“, verspricht Moosmann ein närrisches Spektakel. Rund 3500 Hästräger werden vom Bapistenhof aus in Richtung Festhalle ziehen. Mit dabei sind 79 Gastzünfte, sogar aus Fellbach bei Stuttgart reisen einige Narren an.

Das ganze Programm soll zahlreiche Besucher anlocken – mit bis zu 10.000 rechnet Moosmann über das gesamte Wochenende. Angst vor dem kalten Winterwetter hat er nicht, im Gegenteil: „Es gibt zahlreiche Stände mit Glühwein und Aufwärmmöglichkeiten. Wir bieten ja auch einen spannenden Umzug, da wird die Kälte sowieso vertrieben.“ Spätestens im Narrendorf wird es dann warm. Das Zelt, das am Freitagnachmittag nach der Sperrung der Löwenstraße errichtet wurde, bietet Platz für etliche "Fasnetswütige".

Motivation ist vorhanden

Immer mit dabei sind freilich die 90 Erzknappen selber, die mit Hammer und Bergmannskluft ausgestattet sind. Zudem spielen die eigenen Guggamusiker „Alcaputti“ auf und heizen dem Publikum ein. Deren Chef Thomas Waldvogel, der in närrischen Kreisen besser unter dem Namen „Vegele“ bekannt ist, startet mit voller Kapelle von 50 Musikern in die 2019er-Fasnet. Und er weiß um die Getränkemengen, die eigens zur Jubiläumsausgabe bestellt wurden: 650 Kisten Bier, von jeden erdenklichen Spirituosen um die 70 Flaschen, freilich sind aber auch Wasser und Orangensaft im Angebot. Unabhängig von den Getränken zieht „Vegele“ die Motivation für den riesigen Aufwand aus etwas anderem: „Wir wollen zeigen, dass Tennenbronn auch eine große Fasnetsveranstaltung stemmen kann.“ Zumindest beim Aufbau wird klar: Das scheint in diesem Jahr zu klappen.