Wirtschaft: Gabi Marx feiert 40-jähriges Bestehen ihres Friseursalons in Sulgen / Anfänge in der Lindenstraße

Die Dauerwelle ist längst out, alles ist trendig und geht über Farbe, Schnitt und Beratung: Dieses Resümee zieht Friseurmeisterin Gabi Marx 40 Jahre nach ihrer Betriebsgründung.

Schramberg-Sulgen. Am Samstag, 15. September, legen die Friseurinnen vom "Salon Gabi" Schere, Föhn und Haarspray mal beiseite und feiern mit ihrer Chefin Gabi Marx, Kunden, Nachbarn und Freunden das 40-jährige Betriebsbestehen ab 11 Uhr auf dem Hof hinter dem Geschäftsgebäude. Der Salon bleibt an diesem Tag deshalb geschlossen.

Mit 15 Jahren begann die gebürtige Gabi Malysek im Salon Friedbert Mussler in der Marktstraße in der Talstadt ihre Ausbildung zur Friseurin. "Ich war froh, dass ich dort eine Lehre machen durfte", blickt die Jubilarin heute zurück. Es hätte nicht viel gefehlt, und Marx hätte ihre berufliche Karriere mit eigenem Salon nicht im Stadtteil Sulgen, sondern in München begonnen.

Dort wohnte eine Großtante, die ihr nach Abschluss der Lehre eine Wohnung und eine Arbeitsstelle als Friseurin vermittelte. Da jedoch der Studienwechsel ihres späteren Mannes Michael Marx von Pforzheim nach München scheiterte, disponierte sie um und zog zu ihm in die badische Goldstadt. Schnell fand sie dort eine Stelle in einem Salon, bildete sich weiter und legte 1977 die Meisterprüfung beim Landesinnungsverband der Friseure in Stuttgart ab. Wie sie verrät, sei von Anfang an geplant gewesen, nach Sulgen zurückzukehren und einen eigenen Salon zu eröffnen.

Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten ab März 1978 führte schnell zum Erfolg. Im Neubau an der Stelle des ehemaligen Gasthauses Krone in der Lindenstraße erhielt sie vom Eigentümer den Vorzug gegenüber einem Sulgener Gastronom, der aus Rücksicht auf die Mieter des Hauses verzichtete. Gabi und Michael Marx heirateten am 5. Mai 1978 und eröffneten nach intensivem Umbau am 7. September gleichen Jahres den "Salon Gabi". Ihre erste Auszubildende war ihre Schwester Heidi und bereits vier Monate nach der Betriebseröffnung wurde zusätzlich eine Friseurin eingestellt. Das Geschäft florierte und es wurde eng im Salon.

Spontan wurde das Wohnzimmer zu einem Herrensalon umgebaut und mit Manuela begann eine zweite Schwester eine Ausbildung zur Friseurin. Bis heute hat Marx mehr als 40 Lehrlinge ausgebildet. Sechs davon legten später die Meisterprüfung ab und führen inzwischen eigene Salons, eine sogar in Ankara.

Im Jahre 1991 erwarb das Unternehmerpaar das Gebäude der ehemaligen Volksbank in der Rottweiler Straße 4 und baute das Erdgeschoss zu einem Damen-, Herren- und Kinderfriseursalon um. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte die Inhaberin sechs selbst ausgebildete Friseurinnen sowie drei Lehrlinge.

Heute besteht die Belegschaft aus drei Meisterinnen, drei Friseurinnen in Teilzeit und zwei Auszubildenden. In der Anfangszeit seien auch Kunden aus Sulgens Nachbargemeinden zu ihr gekommen. Inzwischen habe jedoch jedes Dorf einen Friseur. Auch das Kundenverhalten habe sich verändert, es werde öfters der Friseur gewechselt.

Trotzdem habe sie eine große Stammkundschaft, aus der sich im Laufe der Jahre Freundschaften entwickelt haben.

Stolz sei sie auf die Mitarbeiterinnen Maggie Schaplewski und Nadine Mey, die seit 20 und zehn Jahren bei ihr beschäftigt seien.

Auch nach vier Jahrzehnten habe sie immer noch Spaß an der Friseurarbeit, wolle aber in drei Jahren ihr Geschäft übergeben. Falls sich Interessenten bei ihr meldeten, sei sie auch früher dazu bereit, verrät die 63-jährige Unternehmerin.