Die "Regiodocs"-Praxis in Sulgen ist nun Corona-Fieberzentrum. Patienten werden gebeten, dort nur aufgrund einer Vermittlung ihres Haus- oder Facharztes hinzugehen. Auch diese sollen weiterhin vor Besuchen telefonisch kontaktiert werden. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Versorgung: Ziel ist auch Schutz der Mitarbeiter / Verantwortliche betonen: Nicht ohne Anmeldung hingehen

Schramberg-Sulgen (fab). Wie berichtet, hat am gestrigen Dienstag eine von drei Corona-Schwerpunktpraxen – oder Fieberzentren – des Kreises in Sulgen den Betrieb aufgenommen. Es handelt sich dabei um die Räumlichkeiten der "Regiodocs"-Praxis. Die Verantwortlichen betonen dabei: Patienten dürfen diese nicht von selbst aufsuchen. "Dort sind nur Patienten erlaubt, die vom Haus- oder Facharzt dorthin geschickt werden", sagt Jürgen Winter, Sprecher des Schramberger Ärztebunds. Im Eingangsbereich der Praxis werden Besucher ebenfalls darauf hingewiesen, dass dort bis auf Weiteres lediglich Infektionssprechstunden abgehalten werden.

Bislang, erklärt Winter die Maßnahme, diese drei Sonderpraxen im Kreis zu eröffnen, habe man potenzielle Coronafälle durch die beiden Kriterien des Kontakts mit einem bereits Corona-Infizierten (beziehungsweise -Verdächtigen) oder dem Besuch eines Risikogebiets ausmachen können. Inzwischen seien durch die Ausbreitung des Virus weitere Kriterien hinzugekommen, die zudem schwerer nachzuverfolgen seien.

Vor diesem Hintergrund, sagt Winter, sei vor allem das Personal trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in "offenen" Praxen einer hohen Gefahr ausgesetzt, sich ebenfalls anzustecken, was hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Kapazitäten selbstverständlich vermieden werden müsse. So könnten nun alle Patienten unter Corona-Verdacht in einer speziell dafür eingerichteten Praxis betreut werden, in der auch dem Personal erhöhte Schutzmaßnahmen zur Verfügung stehen. "Die Kassenärztliche Vereinigung stellt diesen Praxen ein Kontingent an Schutzmasken oder Kitteln zur Verfügung", gibt Winter ein Beispiel.

Als zweiten wesentlichen Aspekt – vor dem Hintergrund der Bündelung zur Verfügung stehender Corona-betreffender Ressourcen innerhalb einer Praxis – nennt der Schramberger Mediziner zudem die besseren Diagnostikmöglichkeiten, die sich in den Sonderpraxen im ambulanten Bereich ergeben. So müssten nicht sämtliche Patienten mit Verdacht ins Krankenhaus geschickt werden.