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Infrastruktur: Trafostation wird vom Bühl ins Affentäle verlegt / Grabenlose Leitungsverlegung am Hang / Höhere Netzsicherheit

Im Affentäle ist am Donnerstag eine spektakuläre Felsbohranlage für die grabenlose Verlegung einer Stromleitung zum Einsatz gekommen.

Trafostation wird vom Bühl ins Affentäle verlegt / Höhere Netzsicherheit

Schramberg-Tennenbronn. Die Stadtwerke Schramberg haben damit begonnen, die Strom-Freileitungen im Affentäle abzubauen und unter die Erde zu verlegen.

"Im Sommer hatte Starkregen einen im Bachbett stehenden Mast unterspült, die Leitungen werden jetzt für mehr Netzsicherheit unter die Erde verlegt", berichtet Christoph Huber von den Stadtwerken über die Gründe für die Baumaßnahme.

Beim Regenüberlaufbecken wird deshalb auch eine neue, drei Meter lange, zwei Meter breite und 1,80 Meter hohe Trafostation gebaut. Sie ersetzt die bisherige freihängende "Maststation" auf dem Bühl, die rückgebaut wird.

Auch die 300 Meter lange Stromleitung vom Affentäle durch den Wald hoch auf den Bühl wird in die Erde verlegt, und zwar mit Hilfe einer Felsbohranlage der Lienhard GmbH & Co.KG, einer Spezialfirma für den Tief- und Rohrleitungsbau mit Sitz in Waldshut-Tiengen. Alle anderen Leitungen werden klassisch eingraben. Die gesamte Baumaßnahme wird circa 300 000 Euro kosten und soll bis Ende September/Anfang Oktober, fertiggestellt sein.

Ein Tieflader hatte die Felsbohranlage ins Affentäle gebracht: Mit 35 Tonnen Schub- oder Zugkraft für das "gesteuerte Horizontalspülbohrverfahren" schafft sie für die grabenlose Rohrverlegung Längen von 20 bis 450 Metern und einen Bohrdurchmesser von bis zu 75 Zentimeter. Sie kann sich durch alle Bodenklassen bohren, vom weichen Erdreich bis zum massiven Fels.

Bevor die Maschine loslegt, ist das Gelände vermessen worden. "Der Bohrkopf hat einen Sender, der Bohrmeister kann das Gerät über dem Erdreich verfolgen und steuern", erläuterte Sixtus Lienhard, der beim Start der Maschine am Donnerstag vor Ort war.

Hinter dem Bohrkopf ist ein Gestänge angebracht, das aus miteinander verbundenen 4,5 Meter langen Metallteilen besteht. Die nötige Anzahl für bis zu 450 Meter Gesamtlänge führt die Maschine in einem seitlichen Gestell mit, weitere liegen auf einem Lastwagen bereit.

Mit Spezialwerkzeugen wird der Bohrkanal im Rückzug auf den gewünschten Durchmesser aufgeweitet. Nach dem Rückzug des Bohrgestänges können die Leitungen aus Kunststoff, Gusseisen oder Stahl – in diesem Fall die Stromkabel – eingezogen werden. "Die Maschine schafft alles, auch schweren Fels", versichert Lienhard.