An ganz anderer Stelle hätte Jürgen Reuter (Aktive Bürger) gerne den Kindergarten gesehen: Im Schoren. Für ihn stellte sich die Frage, ob schon alle Kosten erfasst seien. Er befürchtete, dass aufgrund des abgesetzten Grünbereichs auch eine Außentoilette erforderlich sein könnte. Dies allerdings verneinte sowohl Kerstin Flaig vom Fachbereich Soziales, wie auch eine Erzieherin, da immer mehrere Erzieherinnen gleichzeitig draußen seien. Zudem erinnerte er an die Musikschulklassen, die dann, wenn ein Kindergarten komme, möglicherweise in den Keller der GWRS umziehen müssten. Für Reuter stellte sich die Frage, ob dieser Standort sein müsse oder ob es nicht besser sei, beispielsweise im Schießäcker "eine Kopie von der Oberreute zu machen."
"Wir haben ein denkmalgeschütztes Gebäude und sind oft verzweifelt auf der Suche nach einer Nutzung, jetzt haben sehr gute und wirtschaftliche Nutzung gefunden, antwortete Fachbereichsleiter Umwelt und Technik, Rudolf Mager. Er verwies darauf, dass ein Neubau bei 3,5 Millionen Euro liege, hier gehe es nur um 1,5 Millionen Euro für drei Gruppen.
Im Schießacker gebe es zwar eine Entwicklung, aber darüber, so Mager, soll dann entschieden werden "wenn wir so weit sind dort". Die frühere Grundschule sei jetzt die beste, schnellste und wirtschaftlichste Lösung. Im Schießacker gebe es derzeit weder ein Baurecht noch eine Erschließung, so Mager.
Clemens Maurer (CDU) argumentierte, der Antrag der Aktiven Bürger käme zur falschen Zeit, es seien mit großer Mehrheit Beschlüsse gefasst worden, "jetzt bei der Sachentscheidung eine neue Spielwiese aufzumachen halte ich nicht für sachgerecht" betonte er. Dies würde alle verzögern, es entstünden dreifache Kosten, das Baurecht fehlen – und darüber hinaus habe man dann "ein Gebäude am Kirchplatz, das leer steht." Es tue Not, so Maurer, zuvor schon, dass die Kirchplatzschule als Kindergarten zur Verfügung steht."
Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) kündigte für ihre Fraktion an, dem Beschlussvorschlag zuzustimmen. Die Entscheidung sei schon vor längerer Zeit getroffen worden, wir müssen "jetzt auch die Konsequenzen tragen" sagte sie, und bezweifelte, "dass wir es günstiger hinkriegen können."
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr betonte, dass es jetzt einen Platzbedarf im Kindergarten gebe. Der Antrag der Aktiven Bürger wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt, der anschließend leicht modifizierte Verwaltungsvorschlag, bei dem der Planung zugestimmt wurde, fand bei drei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen die Mehrheit.
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