"Bewaffnet" mit Besen und Kratzer räumen Sylvan Jitten (links) und Marie Feiden in dem Neubau auf, damit die Innenarbeiten weitergehen können.Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Außenfassade in Rubinrot anstelle von Grün / Aluplatten in geplanter Farbe nicht mehr erhältlich

Schon sehr weit fortgeschritten ist der Neubau des Stadiongebäudes des Sportvereins Sulgen (SVS) beim Kunstrasenplatz.

Schramberg-Sulgen. Die Eröffnung ist im Rahmen eines Heimspieltags im September geplant, sofern Corona dies zulässt. Seit dem Spatenstich im August vergangenen Jahres hat sich einiges getan. Noch vor dem Winter wurde der Rohbau des Stadiongebäudes fertiggestellt und danach im Innenausbau kräftig Hand angelegt. Dabei kam die Corona-Krise dem Verein nicht ungelegen, da einige Mitglieder nun mehr Zeit in den Bau investieren konnten.

Inzwischen sind die Akustikdecken und -Wände installiert und müssen nur noch gestrichen werden. Es stehen Fliesenarbeiten in den Toiletten und in der Küche an. Auch die Bodenbeläge im Aufenthalts- und Technikraum werden gefliest und anschließend können die Armaturen sowie die Beleuchtung montiert werden. Danach soll die Kücheneinrichtung den Abschluss des Innenausbaus bilden.

Die Außenfassade des 26 auf rund sechs Meter großen rechteckigen Gebäudes erstrahlt statt in Hellgrün in markantem Rubinrot. Hierfür hat sich der Vereins-Bauausschuss um Vorsitzenden Tobias Maurer, Georg Haas, Thomas Müller und Joachim Kaupp nach Auskunft von Vorstand Infrastruktur Andreas Banholzer entschieden, "weil es die Alu-Platten in Grün nicht mehr gegeben hat".

Ab dieser Woche wird schwerpunktmäßig an der Herstellung der Außenanlagen gearbeitet, bei denen der Verein wieder einiges in Eigenleistung übernimmt, beispielsweise die Pflasterarbeiten. Bei den extern vergebenen Gewerken wurden fast ausschließlich Firmen aus der Gesamtstadt berücksichtigt, die den SVS schon öfters finanziell unterstützt haben.

Bis Ende Juli, so schätzt Banholzer, sollen die Arbeiten soweit abgeschlossen sein. Wie das SVS-Vorstandsmitglied berichtet, habe sich der Bauausschuss während der Bauphase öfters getroffen, um nicht nur die Kosten im Blick zu behalten, sondern auch um Einsparpotenzial zu generieren.

So seien beispielsweise anstatt Alu-Fenster ummantelte Kunststofffenster eingebaut und bei der Fundamentherstellung mehr Eigenleistung erbracht worden als ursprünglich geplant. Bisher kamen insgesamt 610 Stunden zusammen, weitere rund 200 werden noch folgen. Umgerechnet sollen damit einschließlich Planung etwa 93 000 Euro erzielt werden.

Nach aktuellem Stand könne der Kostenrahmen von 430 000 Euro eingehalten werden. Es brauche jedoch noch große Anstrengungen, um die kalkulierten 35 000 Euro Spendengelder zusammenzubekommen. "Dies wird aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen schwierig. Bis jetzt haben wir Zusagen von 22 000 Euro", räumt Banholzer ein. Die Spender, auch private, werden auf einer Sponsorentafel aufgeführt. Ein Antrag auf Förderung wurde beim Württembergischen Landessportbund gestellt. Der Verein geht von einer Zuwendung in Höhe von 5000 Euro aus. Die Stadt Schramberg schießt mit 250 000 Euro einen großen Brocken zu, den fehlenden Restbetrag muss der Verein finanzieren. Die Stadt als Eigentümerin überlässt dem Sportverein die Einrichtung als Pächter kostenfrei.

Genutzt werden soll das Stadiongebäude vor allem als Einkehrmöglichkeit nach Heimspielen. Die Toilettennutzung steht allen zur Verfügung, die im Stadion Sport treiben. Über eine Ausschreibung sollen Vorschläge eingereicht werden, wie das Stadiongebäude künftig heißen wird. Unter Vorbehalt steht allerdings der vorgesehene Eröffnungstermin am Samstag, 26. September, mit einem Heimspieltag aller drei aktiven Mannschaften der Spielgemeinschaft Schramberg-Sulgen.