Freibad: Bürger haben kritische Fragen / Verwaltung sieht Sanierung als Allheilmittel für mehrere Probleme

Schramberg-Tennenbronn. Insbesondere das Freibad treibt die Bürger um. So hat sich die Fragerunde zumeist um dieses Thema gedreht. Die Diskussion fiel übrigens relativ spärlich aus und dauerte lediglich 30 Minuten, nachdem die Bürger zuvor drei Stunden lang mit Informationen der Stadtverwaltung bombardiert worden waren.

Zu hohe Kosten?

Kerstin Heinlein monierte, dass der Erhalt der Sprungtürme schlichtweg weggebügelt worden sei, obwohl Kinder 2016 Unterschriften für deren Erhalt gesammelt hätten. Auch WLAN fehle im Tennenbronner Freibad, sodass die Jugend nicht auf ihre Kosten komme. Außerdem sei es so sehr schwer, Jugendliche aus Schramberg nach Tennenbronn zu locken – auch wegen der mangelhaften Busanbindung. Peter Kälble, Geschäftsführer der Stadtwerke, sagte, dass der Erhalt der Sprungtürme sehr intensiv diskutiert worden sei. Letztendlich sei es aber an den Kosten von 600 000 Euro gescheitert, was der Gemeinderat so entschieden habe.

WLAN, ergänzte Oberbürgermeister Thomas Herzog, sei vorgesehen, die Stadt sei mit einem Mobilfunkbetreiber im Gespräch. Schon bald werde ein Mobilfunkmast im Affentäle aufgestellt. "Das sollte die Situation verbessern", sagte der OB.

Eröffnung 2021 geplant

Folgenden Zeitplan für die Sanierung gab Kälble bekannt: Im Herbst 2019 soll der Umbau starten. Dann bleibt das Bad im Jahr 2020 geschlossen und werde 2021 wieder eröffnet. Allerdings hänge der Zeitplan noch von der Gewährung der Zuschüsse ab, schränkte er ein.

Er gehe davon aus, dass das Bad 2019 geöffnet werden könne, sagte Kälble zu Befürchtungen von Bürgern angesichts von Problemen mit der Technik und Heizung in der jüngsten Vergangenheit.

Schlecht gepflegt?

Ein weiterer Vorwurf: Das Bad sei schlecht gepflegt, deswegen kämen weniger Gäste. Das Bad, so Kälble, sei aufgrund seiner Topografie nicht einfach zu pflegen. Zudem habe es aufgrund von Krankheitsfällen personelle Engpässe gegeben. Außerdem habe die Wasserqualität verstärkt gemessen werden müssen. "Das hat Arbeitskraft gekostet, die anderswo fehlte", räumte Kälble ein.

Boom in Sulgen

Dieter Moosmann fragte sich, warum die Besucherzahlen in Tennenbronner nicht gestiegen seien, obwohl diese in allen anderen Bädern der Umgebung höher gewesen seien. "Wir hatten schließlich das gleiche Wetter", sagte er.

Die Besucherzahl liege derzeit bei 29 000 pro Jahr, informierte Kälble. In früheren Jahren lagen die Spitzenwerte bei 50 000.

Diese ließen sich locker wieder erreichen, so seine Prognose – wenn das Bad erst einmal saniert sei. "Das Image leidet unter den Diskussionen", sagte er. Er verwies auf das Hallenbad Sulgen.

Dort seien die Zahlen vor der Sanierung ebenfalls eingebrochen. Danach habe es einen regelrechten Boom gegeben.

Fachbereichsleiter Rudolf Mager ging noch einen Schritt weiter: Wenn das Freibad erst einmal saniert sei, könnten auch die eingebrochenen Übernachtungszahlen wieder nach oben gehen.

Flachere Terrassen

Zuvor hatte Kälble einen Überblick über den aktuellen Stand der Planungen gegeben. So wird das Bad komplett barrierefrei und die Zufahrt wird verbreitert. Die Terrassen werden flacher und kommen somit näher an den Beckenrand.

Der Kleinkindbereich – "bisher eine größere Pfütze" (Kälble) – werde nach unten verlegt, erhalte kleine Rutschen, einen Sandspielplatz und weitere Attraktionen. Für die aufwendigere Technik wird ein neues Gebäude erstellt.