Während im Hintergrund der Bagger bereits den Schotter für die Bodenplatte verteilt, schreiten Martina Jetter (Leiterin Kreissozialamt, von rechts), OB-Vertreter Martin Himmelheber, Sozialdezernent Bernd Hamann, Lebenshilfe-Geschäftsführer Klaus-Dieter Geißler, Ortsvorsteherin Claudia Schmid, Heidemarie Hofmann-Princ (Reha-Aktiv Friedehorst), Architekt Jürgen Bauer und Statiker Jürgen Kunzelmann zum Spatenstich. Dies beobachten Siegfried Neff vom Trägerverein und die Lebenshilfe-Beschäftigten Stefan Weber und Karlheinz Juretzka. Foto: Herzog

Baubeginn für Förder- und Betreuungseinrichtung. Auf zwölf Personen ausgelegt.

Schramberg-Waldmössingen - Die Lebenshilfe Rottweil wird am Standort im Webertal in Waldmössingen rund 700. 000 Euro in den Neubau eines Förder- und Betreuungsbereichs investieren. Am Montag ist bei leichtem Nieselregen der symbolische Spatenstich erfolgt.

Wie Lebenshilfe-Geschäftsführer Klaus-Dieter Geißler vor Vertretern der Einrichtung, der Stadt Schramberg und Trägervereinen erläuterte, werde mit dem Bau ein wichtiges Projekt umgesetzt und weitere zwölf Betreuungsplätze für Menschen mit Schwerstbehinderungen und erhöhtem Förderbedarf geschaffen. Bisher gebe es nur zwölf Plätze bei der Salinenwerkstatt in Rottweil. Somit entfielen künftig täglich lange Anfahrtszeiten für Menschen mit Handicap aus der Werkstatt in Waldmössingen, für die dann eine intensivere Betreuung möglich sei, schilderte Geißler.

2016 habe die Lebenshilfe diesen Bedarf in Waldmössingen beim Landratsamt Rottweil angemeldet und bereits im November des gleichen Jahres die Bedarfserhebung erhalten. Daraufhin sei der Förderantrag vorbereitet worden. Architekt Jürgen Bauer habe mit der Lebenshilfe und einigen weiteren externen Partnern viele Gespräche geführt und mehrere Entwürfe erstellt. Dies sei nichts Ungewöhnliches, da bei einem solchen Vorhaben viele Aspekte zu berücksichtigen seien, wusste der Lebenshilfe-Chef.

Die Bausumme für das circa 20 mal 20 Meter große eingeschossige Gebäude werde circa 700. 000 Euro betragen. Vom Land gebe es eine Zuwendung von 200. 000 Euro. Weitere 65 .000 Euro Zuschuss leiste der Kommunalverband Jugend und Soziales. Somit verblieben circa 435 .000 Euro, die die Lebenshilfe stemmen müsse.

Wichtig sei das Bauvorhaben auch, um Verbesserungen bei der Teilhabe am Arbeitsplatz zu erzielen. Durch die räumliche Nähe werde hier ein Beitrag geleistet. Auch andere Behinderte profitierten davon, wenn sie eine Betreuung vor Ort erhielten.

Wenn alles gut verlaufe, treffe man sich in einem Jahr wieder zur Einweihung, so Geißler optimistisch. Sozialdezernent Bernd Hamann vom Landratsamt Rottweil schmunzelte. Wer kurz vor dem ersten Advent einen Spatenstich für einen Neubau mache und in einem Jahr einziehen wolle, der beweise viel Mut und Optimismus. Sein Ressort habe viele Gründe, das Vorhaben zu unterstützen. Der Bedarf vor Ort sei allemal vorhanden. Durch die bisher immer vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit sei es ihm leicht gefallen, eine Bedarfsplanung zu erstellen. Auch weil er wisse, dass man von der Lebenshilfe nicht über den Tisch gezogen werde. Er könne diesem großen Projekt frohen Herzens zustimmen, bekräftigte Hamann.

Ortsvorsteherin Claudia Schmid betonte, die Stadt- und Ortsverwaltung sehe die Investition als klares Bekenntnis zum Standort Waldmössingen. Hier lebten die Einwohner mit den Behinderten mit Handicap Seite an Seite. Wenn es etwas zu feiern gebe, sei die Lebenshilfe mit Eifer und Engagement dabei. Das habe zuletzt die Aktion "Waldmössingen pulsiert" gezeigt, unterstrich Schmid, die einen unfallfreien Bauverlauf wünschte.