Keine Sirenen sind am morgigen Aktionstag in Schramberg zu hören. (Symbolfoto) Foto: Büttner

Alarm-Übung ohne Heulen. Sulgen und Talstadt haben keine Sirenen mehr. Alarmierung "aus dem Fokus geraten."

Schramberg - Vielerorts wird es am morgigen Donnerstagvormittag in ganz Deutschland so richtig laut: Bei einem ersten bundesweiten Probealarm sollen um exakt 11 Uhr unterschiedliche Warnmöglichkeiten für den Katastrophenfall getestet werden – darunter auch Sirenen. Laut Angaben der Deutschen Presseagentur sind es insgesamt etwa 15.000 Stück, die während der Aktion wie im Ernstfall ertönen sollen.

In Schramberg wird es dagegen keinen Sirenen-Alarm geben. In Sulgen und der Talstadt hat das einen ganz simplen Grund: Dort gibt es schlicht keine Sirenen mehr. "In den Stadtteilen Heiligenbronn, Schönbronn und in Waldmössingen gibt es je eine Sirene, in Tennenbronn sind noch drei Sirenen vorhanden. In Sulgen und der Talstadt gibt es keine Sirenen mehr", erklärt die städtische Pressesprecherin Susanne Gorgs-Mager auf Nachfrage unserer Zeitung.

Raus aus dem Dornröschenschlaf?

Doch selbst wenn sie nicht bereits abgebaut wären, blieben Exemplare in Sulgen und der Talstadt am Donnerstagvormittag still. "In Schramberg werden – wie in den meisten Städten und Gemeinden im Landkreis Rottweil – keine Sirenen zu hören sein", fährt Gorgs-Mager fort. Das, so die Betonung, liege nicht daran, dass man sich generell an dem Warntag nicht beteiligen wolle. Sondern daran, dass die noch vorhandenen Schramberger Sirenen derzeit alle nicht mehr gewartet werden.

Sirenen seien, wie Gorgs-Mager mitteilt, "zur Alarmierung der Bevölkerung in den letzten Jahren allgemein aus dem Fokus geraten." Was aber nicht heißen soll, dass Alarmsirenen künftig in der Stadt nicht mehr Verwendung finden werden: "Im Zuge der Arbeit an einem Katastrophenschutzkonzept bei der Stadt Schramberg gibt es Überlegungen, Sirenen eventuell wieder zu reaktivieren."

"Das Sirenensystem für Zivilschutzzwecke des Bundes wurde 1992 aufgelöst und den Gemeinden zur unentgeltlichen Übernahme angeboten", erklärt die städtische Pressesprecherin Susanne Gorgs-Mager. Die Sirenenalarmierung hätte in der Vergangenheit zwei Funktionen gehabt: die Alarmierung der Feuerwehr und die Alarmierung der Bevölkerung in einem Katastrophenfall. "Die Feuerwehr alarmiert heute über analoge und künftig digitale Funkmeldeempfänger."