Pflege: Investitionen in Brandschutz, Betten und EDV / Einzelne Zimmer saniert

Erneut hat das Spittel-Seniorenzentrum einen positiven Jahresabschluss vorgelegt. Damit, so Leiter Albert Röcker, sei wieder "ein angemessener Beitrag für die Zukunftssicherung" erreicht worden.

Schramberg. "2017 war das Jahr des Paradigmenwechsels von den drei Pflegestufen in die fünf Pflegegrade", berichtete Röcker im Verwaltungsausschuss. Fiskalisch gesehen habe sich in diesem Jahr nach der Umstellung von den generierten Erlösen aus den Pflegeleistungen nichts Gravierendes verändert. Für die Heimbewohner ergebe sich aus der Veränderung der Vorteil eines gleich hohen Anteils an monatlichen Kosten, gleich welchen Pflegegrad diese hätten.

Durch eine fast durchgehende Vollbelegung hätten sich beim Spittel die Erträge aus den Pflegeleistungen um rund 228 000 Euro gegenüber 2017 erhöht. Ebenso konnten bei den Erträgen aus der Lieferung des "Essen auf Rädern" eine Steigerung um 18 Prozent erzielt werden. Die Spittelküche habe 2017 40 115 Essen ausgeliefert, 5556 mehr als im Jahr zuvor.

Die Senioren-Einrichtung habe nach Röckers Worten im vergangenen Jahr mit 50 000 Euro weiter in den Brandschutz investiert. Zudem hätten einige Bewohnerzimmer einschließlich der Nasszellen im Wohnbereich saniert werden können, was bei andauernder Vollbelegung keine leichte Aufgabe sei.

Um den Wohnkomfort für die Bewohner zu steigern, sei für 30 000 Euro eine weitere Trance von 15 neuen Niedrigflurbetten angeschafft worden. Modernste Technik sorge dafür, dass beispielsweise das Verlassen eines Bettes bei einem sturzgefährdeten Menschen über die Meldeanlage den Pflegekräften gemeldet werde. Investiert worden sei zudem kräftig im Bereich der EDV, hier sei zu einem günstigen Zeitpunkt mit der Veränderung der Pflegegrade auf die digitale Pflegedokumentation umgestellt worden. Abgesehen von den Kosten habe die Umstellung eine zusätzliche Belastung der Mitarbeiterinnen in Verwaltung und Pflege erfordert, sprach Röcker Dank an seine Mitarbeiterinnen aus.

Arbeitsmarkt leer gefegt

Größtenteils hätte das Seniorenzentrum die Nachfrage nach Pflegeplätzen erfüllen können, auch wenn es gerade in der Urlaubszeit in der Kurzzeitpflege den einen oder anderen Engpass gegeben habe.

Ein wesentlicher Faktor auch hinsichtlich der Belegung sei die Personalausstattung, betonte der Heimleiter. "Wir belegen die Plätze kongruent zu dem zur Verfügung stehenden Pflegepersonal." Beispielsweise habe es im ersten Quartal die Situation gegeben, dass rund zehn Pflegepersonen grippeerkrankt ausgefallen seien. "Ein absoluter Gau, der nur durch das bereitwillige Einspringen anderer, vor allem teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter, aufgefangen werden konnte – und gleichzeitig ein kurzfristiger Aufnahmestopp", wie Röcker sagte.

Derzeit seien in der Einrichtung alle Arbeitsplätze besetzt, "aber der Mangel an Pflegekräften macht auch vor unserer Tür nicht Halt", warnte Röcker und drückte seine Skepsis gegenüber neuen Heimen in der Region aus. Der Arbeitsmarkt sei jetzt schon leer gefegt, 17 000 Stellen bundesweit seien nicht besetzt, zudem gebe es eine Umstellung in der Pflegeausbildung. Das Seniorenzentrum habe 2017 das Glück gehabt, dass sich alle drei Azubis nach dem Examen für die Einrichtung entschieden hätten und auch Mitarbeiter aus der Elternzeit seien zurückgekommen, sodass die Fachkräftequote von 50 Prozent erfüllt werde.

Für das laufende Jahr weise derzeit ebenfalls alles auf einen positiven Jahresabschluss hin. So könne die Einrichtung auf eine Pflegesatzerhöhung verzichten – trotz Lohnerhöhungen von 5,4 Prozent.

Er sehe, was geleistet werde, dankte Thomas Brantner (CDU), Röcker und seinen Mitarbeitern. Bernd Richter (ÖDP) fand es "besonders schön", dass die Preise sich nicht erhöhen würden.

Auf die Frage von Edgar Reutter (SPD/Buntspecht), wie sich der Personalschlüssel entwickle, sagte Röcker, dass dieser "seit Jahrzehnten leider gleich geblieben" sei.

Auch Oberbürgermeister Thomas Herzog dankte Röcker und seinen Mitarbeitern. Sie würden einen wertvollen Dienst am Menschen leisten und zudem gebe es auch noch gute Zahlen.