Schramberger Joachim "Joe" Fink lässt sich nicht in Schublade stecken. Großes Treffen an Pfingsten.
Schramberg - Maßanzug und Lederkutte, Schwarzwaldluft und Meeresrauschen, Schreibtischstuhl und die große Freiheit auf zwei Rädern – wer den Schramberger Joachim "Joe" Fink kennt, weiß: Ihn steckt man in keine Schublade.
Auf dem Bürotisch von "Joe" Fink liegen Bonbon-Dose und Geldbeutel mit Harley-Davidson-Logo, dazwischen ein Modellprospekt, und auch auf seinem weißen Wollpullover prangt das Abzeichen der legendären Motorradmarke. An den Wänden hängen Erinnerungen an Touren, Fotos von besonders schönen Maschinen. Im Büro von "Joe" Fink in seinem Haus über dem Schramberger Tunneleingang verschmelzen Harley-Leidenschaft und sein Beruf als Versicherungsmakler zu einer, zu seiner ganz eigenen Welt.
"Harley ist einfach gemütlich, mit ihr ist der Weg das Ziel", wagt er einen ersten Versuch, seine Passion zu erklären. "Es ist das Feeling" und "Wir sind eine weltweite Gemeinschaft, da ist man sofort überall willkommen" überlegt er laut weiter, um dann schließlich das Herz sprechen zu lassen: "Man kann es nicht erklären."
Fink ist ein Spätberufener, was das Harley-Fahren im Besonderen und das Motorradfahren im Allgemeinen betrifft. Mit 18 Jahren hat er zwar seinen Führerschein gemacht – "bis ich 28 war, bin ich aber gar kein Motorrad gefahren".
Video: Motorrad-Sicherheitstraining für Wiedereinsteiger
Dann holte er sich eine Yamaha Virago und dann eine "kleine BMW" ins Haus. 2003 kaufte er sich seine erste Harley, mittlerweile hat er rund ein Dutzend davon. Diese können zwischen Juni und September bei seiner Firma "Schwarzwaldcruising" gemietet werden – samt Helm und Schutzkleidung. Zu den Kunden gehören Feriengäste aus Übersee ebenso wie Geschäftsführer großer nationaler Unternehmen, die Entschleunigung im Schwarzwald suchen.
Fink ist eine Säule der hiesigen Motorradszene, bei ihm laufen viele Drähte zusammen. Nicht nur, weil er 2014 das "Nature Park Chapter" gegründet hat. Er bringt Menschen mit derselben Leidenschaft zusammen: So bietet er gemeinsam mit Achim Bendigkeit (Fahrschule Burri) donnerstags "After-Work-Sicherheitstrainings" (Start an der Tankstelle Bühler) an. Benzingespräche gibt’s bei regelmäßig stattfindenden Stammtischen.
Reisen nach Sardinien
Und wenn das Fernweh plagt: Im Frühjahr und im Herbst plant Fink mehrtägige Motorradreisen. In den vergangenen Jahren war meist Mallorca das Ziel, dieses Jahr soll es erstmals nach Sardinien gehen.
Derzeit steckt Fink, der 1971 aus der Nähe von Frankfurt nach Schramberg kam, mitten in den Planungen für ein Harleytreffen an Pfingsten. Dann treffen Fahrer aus ganz Europa auf dem Schliffkopf ein.
Hunderte von Harley-Fahrern werden außerdem im Sommer 2019 beim großen Treffen erwartet, das erstmals auf dem Schramberger Rathausplatz stattfinden wird, erläutert Fink.
Apropos Schliffkopf: Auf den Strecken rund um Freudenstadt, Baiersbronn und Kniebis fährt "Joe" Fink mit seiner "Fat Boy Springer" am liebsten. "Ich heize aber nicht durch den Schwarzwald, schließlich will ich auch was von der Gegend sehen." Und wenn es der Rücken seiner Frau ist, die vor ihm fährt – selbstverständlich auf einer Harley.
