Sport: Kreisweit modernste Anlage eröffnet Möglichkeiten
Schramberg (sf). Ins Schwarze haben die Schramberger Schützen offenbar mit ihrer neuen Luftgewehrhalle getroffen. Seit Dezember wird in dem Neubau im Raustein trainiert – und dieser komme bei den Mitgliedern durchweg gut an, versichert Oberschützenmeister Markus Kuhner.
Wohlige Wärme statt klirrender Kälte und helle, freundliche Räume – zwar trennen nur wenige Schritte die Halle von den alten Schießständen, die Trainingsbedingungen sind aber grundverschieden. "Wir haben jetzt die modernste vollelektronische Schießanlage für Luftgewehre und Luftpistolen im Schützenkreis Rottweil", freut sich Schatzmeister Thomas Braun. Die elf Stände, an denen auf eine Distanz von zehn Metern geschossen werden kann, erfüllen die Anforderungen für Bundesliga-Wettkämpfe.
Etwa 240 000 Euro hat die Schützengesellschaft für das ehrgeizige Bauvorhaben in die Hand genommen. Den Bau der Schießhalle bezuschusste die Stadt mit etwa 25 Prozent. Überhaupt habe die Zusammenarbeit mit der Stadt "hervorragend funktioniert", lobt Braun. Und auch die eigenen Mitglieder packten kräftig mit an: Etwa 500 Arbeitsstunden leisteten die Schützen bisher. Ansonsten seien nur regionale Handwerker und Bauunternehmer beauftragt worden, erläutert der Schatzmeister.
Ein wenig Stolz schwingt bei Braun und den Schützenmeistern mit, als sie durch die Anlage führen. Schließlich habe man seit Jahrzehnten mit dem Gedanken gespielt, eine neue Halle zu bauen. Und auch das Herzstück der Anlage – die ausgeklügelte Technik – kann sich sehen lassen.
Kuhner legt ein Luftgewehr an und schießt. Hochgeschwindigkeitskameras im Zielrahmen erfassen die genaue Position der Kugel. In Windeseile läuft das Ergebnis per Wlan auf einem Tablet am Schießstand ein. Kuhner kann seinen Schuss auf dem Bildschirm sofort nachvollziehen, anstatt mühsam eine Scheibe einzuholen. Theoretisch könnte er seine Ergebnisse nach dem Training mit nach Hause nehmen und dort auswerten. Das ist auf der Höhe der Zeit mit der Nationalmannschaft, betont Braun.
Auf der vollelektronischen Anlage kann künftig auch mit einem Lichtgewehr geschossen werden. Dieses unterliegt keiner Altersbeschränkung. Die Schützen könnten sich gut vorstellen, dies bei Interesse anzubieten, verrät Kuhner. Dadurch könnten Jugendliche schon früher an den Sport herangeführt werden. Darüber hinaus eröffnet die neue Anlage weitere Möglichkeiten. So wären beispielsweise Biathlon-Veranstaltungen in Kombination mit der Aschebahn denkbar, erklärt der Oberschützenmeister. Und über ein wetterunabhängiges Training freut sich nicht nur Schützenmeister Ulrich King.
Während in den hellen Räumen schon etwa fünf bis sechs Jugendliche und rund 20 aktive Schützen trainieren, stehen außen noch letzte Arbeiten an. Bis zum Tag der offenen Tür am 23. Juni dürften diese abgeschlossen sein. Dann können sich Interessierte zwischen 14 und 18 Uhr selbst einen Eindruck von der neuen Luftgewehrhalle verschaffen.
Weitere Informationen: Die Schützen trainieren immer dienstags und donnerstags von 18 bis 20.30 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr.