Rudolf Mager sieht eine Chance zur Belebung der zum Bach gewandten Häuserseiten in der Innenstadt. Zeichnung: Mager Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Einstimmiges Ja zur Bewerbung beim Landesprogramm

Schramberg (sw). "Es ist eine große Chance für die Stadt, um viele Maßnahmen, die wir entwickelt haben, umzusetzen; es ist ein Schwung zu spüren, den man nutzen sollte", sagte Oberbürgermeister Thomas Herzog hinsichtlich der Bewerbung zur Landesgartenschau. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den Aufnahmeantrag der Stadt in das Landesprogramm "Natur in Stadt und Land" mit der Bewerbung zur Landesgartenschau 2026, 2028 oder 2030.

Wir versuchen mit der Landesgartenschau "Ausblick in die Zukunft zu geben, es ist keine bestellte Bewerbung, sondern eine, die aus der Stadt kommt", sagte Fachbereichsleiter Umwelt und Technik, Rudolf Mager. Das große Glück sei, dass "viele Ideen aus den letzten 20 bis 30 Jahren gesammelt wurden". Mittlerweile sei "ein Austausch mit Bürgern betrieben und auch mit der Industrie gesprochen" worden. "Die Landesgartenschau wird uns zehn bis zwölf Jahre beschäftigen, das Gartenschaujahr dann die Belohnung für die Arbeit sein" und anschließend sei diese ein Geschenk. Dabei gehe es nicht um supergroße Zahlen, sondern um etwas Nachhaltiges. Es sei eine Landesgartenschau plus, da die Talstadtumfahrung dazu gehöre und die Stadtteile mit reingenommen würden.

Das eigentliche Gartenschaugelände sei mit 18 Hektar Wittum und Schießäcker; das Thema Industrie 4.0 soll auch im Städtebau umgesetzt werden. Im Tal gebe es den Schiltach- und den Schlosspark. Die Rückseite der Gebäude zur Schiltach soll einladend werden, anstelle von Parkplätzen soll Grün sprießen. Auch eine Halle werde bei einem solch starken Industriestandort wie Schramberg erwartet. Rings ums Gymnasium soll renaturiert werden, als Konsequenz daraus sei ein neues Parkierungskonzept erforderlich. Als Möglichkeit zu einer Verbindung der Flächen im Tal und Sulgen sprach Mager von einer Seilbahn.

Nach dem Beschluss des Gemeinderats geht es jetzt ins "Feintuning", dann folge eine Bereisung durch eine bunt gemischte Kommission, die es zu überzeugen gelte, die Entscheidung falle im nächsten Jahr. "Wir wollen die Landesgartenschau, wir können die Landesgartenschau, wir können sie rocken", sagte Mager.

Clemens Maurer (CDU) betonte, seine Fraktion wolle die Landesgartenschau auch und bezeichnete das, was "in wenigen Wochen entstanden ist", als "bemerkenswert". Es begeistere, es beeindrucke. Ergänzt wurde der Ratsbeschluss, wie von der CDU beantragt, um den Zusatz, "der Gemeinderat wirbt ausdrücklich um die Unterstützung der Bewerbung für die Landesgartenschau durch die gesamte Bevölkerung Schramberg durch alle Vereine und Vereinigungen sowie die Schramberger Unternehmen."

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) meinte, sie bekäme "richtig Lust auf die Gartenschau und sehe, dass viele Einzelprojekte verknüpft würden. Was lange gewünscht worden sei, entstehe als Bild. Zudem finde sie "dass wir die beste Bewerbung haben". Jürgen Reuter (fraktionslos) hingegen sah nicht nur Schnittmengen, sondern auch Unterschiede zu dem, was beschlossen worden sei. Udo Neudeck (Freie Liste) fand es gelungen, von der Depression runter zu kommen. Man sollte aber nicht versuchen, "die verrückten Ideen auf den Prüfstand zu stellen, inklusive Zügle und Seilbahn". Renate Hilser (CDU) meinte, es sei schön, dass der ganze Bogen "auch über Teilorte" gespannt sei. Es sei ein gesamtstädtisches Projekt mit Riesenpotenzial.