Eichbachtal ein idealer Lebensraum / Höfflin-Glünkin zeigt zahlreiche atemberaubende Aufnahmen

Von Christel Paskal

Schramberg-Tennenbronn. Total überrascht und hocherfreut zeigte sich Robert Hermann von der Projektgruppe Tennenbronner Heimathaus über den Besucheransturm. Knaplp 100 Zuhörer im evangelischen Gemeindehaus wollten wissen, wie viele Arten von Schmetterlingen im Eichbachtal zu finden sind.

Referent des Abends war Martin Höfflin-Glünkin. Vor seiner jetzigen Tätigkeit als Diakon war er Gärtner. Die Liebe zur Natur ist geblieben. Höfflin-Glünkin sagte: "Der Sinn des Lebens liegt für mich im Gärtnern und in der Religion."

Die Naturfotografie ist sein Hobby. Im Eichbachtal bieten sich anscheinend unendlich viele Möglichkeiten. Er schwärmt geradezu von diesem Kleinod. Höfflin-Glünkin und Hermann sind den Landwirten dankbar, dass sie die hart zu bearbeitende Landschaft pflegen. Sehr wichtig sei, dass auf Spritzmittel verzichtet werde.

Den Gartenbesitzern unter den Zuhörern gibt der Referent den Tipp: "Lassen Sie Brennnesseln und anderes vermeintliches Unkraut stehen. Die Schmetterlinge danken es Ihnen."

Fasziniert zeigten sich die Besucher von den großartigen Aufnahmen. Die feinen Härchen und jeder Punkt des Falters waren genau zu sehen. Für solche Aufnahmen sei Geduld erforderlich, erklärte er. "Der Schmetterling fliegt zunächst davon, setzt sich aber nach wenigen Minuten wieder hin."

In Deutschland gibt es etwa 170 verschiedene Tagfalter. In der Rheingegend sind es 120 und in Tennenbronn immerhin 45. So gehören der Zitronenfalter und der Kohl-Weißling zu den Weißlingen. Der Schwalbenschwanz ist ein Ritterfalter. Bekannt sind von den Edelfaltern der Admiral und das Tagpfauenauge. Es ist kaum vorstellbar, dass die Nachtfalter die Duftstoffe des Weibchens noch zehn Kilometer entfernt riechen können.

Schallendes Gelächter in der Runde gab es, als Höfflin-Glünkin von Zitronenfaltern berichtete, die schon mal bei einer anderen Gattung gelandet sind: "Männer sind manchmal so." Überrascht waren viele darüber, wie Schmetterlinge überwintern. Die einen als Raupe oder Puppe, andere als Ei oder eben Schmetterling. Interessant ist, wie sie sich befruchten und die annähernd 100 Eier ablegen. Daraus werden Raupen, die sich verpuppen.

Leider steht der Weiße Waldportier auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Er ist vom Aussterben bedroht. Einige Schmetterlinge hat der Hobbyfotograf in Tennenbronn nur einmal gesehen. Er geht davon aus, dass diese auf der Durchreise waren.

Mehrere Gedichte über Schmetterlinge von Heinz Erhardt oder Esther Haas haben den kurzweiligen Vortrag bereichert. Hermann hat am Ende auch noch eines vorgetragen. Nach dem kräftigen Beifall der Besucher bedankte er sich bei Höfflin-Glünkin mit dem Heimatbuch Trachten und einer Flasche Wein. Ebenso dankte er der anwesenden Umweltgruppe für ihre Mithilfe. u Die Fotos der Schmetterlinge und ergänzende Informationen dazu sind im Heimathaus an den Sonntagen, 1. und 8. Februar, von 14 bis 17 Uhr zu sehen.