Die "Schlagerschlampen" haben jede Menge Hits im Gepäck. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Schlagerschlampen" vereinen das Beste aus zwei musikalischen Welten / Publikum geht voll mit

Schramberg (czh). "Schlarock" ist Party pur, wenn die "Schlagerschlampen" auf ordentliche Mädels im Kulturbesen treffen. Zu "Marmor, Stein und Eisen bricht" bricht im Publikum gleich der Bewegungsdrang durch und der Chor gibt den Takt vor. Die Schlager kennt jeder, den Rock liebt jeder und so vermischt "Schlarock" mit den vier "Schlampen" auf der Bühne das Beste aus zwei Welten und das Gebräu bringt den Kulturbesen zum Kochen.

Aus Blues wird Rock und "Tür an Tür mit Alice" scheint jeder gute nachbarschaftliche Erinnerungen zu haben. Wer hat nicht schon Cordula Grün tanzen gesehen und sich eine neue Liebe für ein neues Leben gewünscht? Die pure Lust am Leben lässt alle von links nach rechts quer durch den Besen twisten – und zur Fiesta Mexicana wieder zurück. Da wird selbst Musiker Jürgen J. zur "Schlagerschlampe" und tauscht das Blümchen-T-Shirt gegen das schwarze der "Kings of Schlarock". Blümchen im Haar und auf dem Kleid lassen Sommergefühle aufblühen und im Bett im Kornfeld könnten Träume wahr werden – die Sterne leuchten sowieso. Kann denn Party Sünde sein?

Mit einem Solo-Auftritt lässt Bassist Leo aus Kärnten seinen Landsmann Rainhard Fendrich vom Glück singen und innen ganz weich sind die Männer bei Herbert Grönemeyer, zu dem ein Frauenchor, die es ja wissen müssen, Mario unterstützt. Der bedankt sich mit dem Geständnis "Ich liebe Dich" und alle schweben über den Wolken.

Zu schweben scheint auch Gitarrist Marcel bei einem Solo, das bisher in keinem Schlager zu hören war, aber als Intro Major Tom und die Zuhörer völlig schwerelos im Raum hält. Im Blues-Takt kommt das italienische romantische Ti amo, vor der knallharten deutschen Rock-Version "Verdammt ich lieb dich".

Da ist das Publikum schon längst wieder in Bewegung und lässt die 99 Luftballons mit "Hey Jude" von den Beatles entschweben – aber nicht so einfach die "Schlagerschlampen", die sich erst mal mit einem "Hoch auf uns" und auf diese Zeit verabschieden wollen, aber gestehen müssen: "Das was ich will, bist du."