Rund 300 Bürger informierten sich über die Hallenpläne. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Strenge Lärmschutzauflagen und geforderte Parkplätze sprechen gegen die Löwenstraße

Nach der am Mittwochabend vorgestellten Machbarkeitsstudie zur neuen Festhalle bietet der Standort Schiltach-Areal am Dorfweiher die meisten Vorteile.

Schramberg-Tennenbronn. Das sah auch ein überwiegender Teil der Bürger so. In einem für die Gremien und die Verwaltung nicht bindenden Votum stimmten nach der Präsentation und Diskussion 119 für das Schiltach-Areal am Dorfweiher, 48 für den alten Standort Löwenstraße und vier für das Krone-Areal.

Geschätzte 300 Bürger, vor allem aus Tennenbronn, aber auch aus allen anderen Stadtteilen von Schramberg, füllten am Mittwochabend die Festhalle.

Gut vorbereitet präsentierte die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Experten die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für den Bau einer neuen Festhalle. Die Studie ist die Grundlage für eine Entscheidung im Ortschaftsrat Tennenbronn und im Gemeinderat der Stadt Schramberg.

Ausführlich trugen zunächst Fachbereichsleiter Rudolf Mager und danach Christof Weigel vom Büro Baldauf in Stuttgart Für und Wider der drei Standorte vor. Danach sprächen gewichtige Argumente für den Standort am Dorfweiher, wenn dort durch die Revitalisierung der Schiltach ausreichend Platz geschaffen werde. Am alten Standort bestehe dagegen die bekannte Parkplatz- und Lärmproblematik. Das Krone-Areal scheide wegen der mangelnden Grundstücksverfügbarkeit aus.

Nach der mit viel Beifall bedachten Präsentation konnten die Bürger eine halbe Stunde lang die Pläne an den Stellwänden begutachten und direkt Fragen an die jeweiligen Experten stellen. Fachbereichsleiter Mager beantwortete nach der Pause drei Fragen, die in den Gesprächen immer wieder vorkamen, darunter nach dem Verbleib des Festplatzes: Bei der Lösung Schiltach-Areal kommt der Festplatz auf den dortigen Parkplatz und auch die Ringer-Halle könnte im Schiltach-Areal – allerdings bei Mehrkosten – integriert werden. Zur Lösung des Parkproblems wurde gefragt, ob man nicht eine Tiefgarage am alten Standort bauen könne, beziehungsweise die Halle im Schiltach-Areal auf Stelzen mit Parkhaus darunter.

Die zusätzlichen Kosten für eine Tiefgarage sind allerdings hoch: Eine Million Euro für 40 Parkplätze schätzt Wolfgang Teuchert von den KTL Architekten Rottweil. "Und das Problem der konzentrierten Lärmbelastung am alten Standort bleibt", betonte Teuchert. Eine Stelzenlösung wäre ähnlich teuer.

Offensichtlich konnten so die meisten Unklarheiten beseitigt werden. Nur zwei Tennenbronner gingen ans Mikrofon und stellten ihre Fragen. Der Tennenbronner Reiner Jörg wollte ein Datum für den Baubeginn hören. "Bei der Zielgröße, dass die Halle in fünf Jahren steht, sind zweieinhalb Jahre bis zum Baubeginn realistisch", rechnete Mager zurück. So langen dauerten Planungen und komplexe Genehmigungen.

Joachim Moosmann vom KSV Tennenbronn dankte zunächst den Organisatoren für die gute Vorbereitung des Abends. "Die Ringer hätten die Halle am liebsten am alten Standort, werden aber jede Entscheidung akzeptieren", erklärte er dann. "Warum nicht mit einer Tiefgarage?", ergänzte Moosmann. "Die löst zwar das Parkplatz, aber nicht das Lärmproblem in der Gegend, die als reines Wohngebiet ausgewiesen ist", antwortete Sebastian Steiner von FWT Ingenieure Stuttgart. Eine Genehmigung des Regierungspräsidiums sei dafür nicht zu erwarten.

Als keine weiteren Fragen mehr gestellt wurden, schloss Oberbürgermeister Thomas Herzog unter großem Beifall die Veranstaltung.

Am Dienstag, 30. April, ist die Festhalle wieder Thema im Ortschaftsrat, am 9. Mai im Ausschuss Umwelt und Technik (AUT) und am 16. Mai im Gemeinderat. Die Präsentationen des Abends von Mager und Weigel sind auf www.schramberg.de abrufbar.