Sollten entgegen dem ersten Trend noch genügend Helfer gefunden werden und zudem die Finanzen passen, könnte sich der Weltladenverein vorstellen, im früheren Stofflädele wieder eine feste Verkaufsstelle einzurichten. Foto: Wegner

Vorsitzender wirbt bei Mitgliedern für "stationäres" Geschäft in der Sängerstraße. Finanzierung noch offen.

Schramberg - Wird es in Schramberg einen neuen Weltladen geben? Diese Frage ist noch offen, aber "ein Weltladenverein ohne Laden ist genau so viel, wie der Fisch ohne Fahrrad", schreibt Vorsitzender Detlev Kügler an die Mitglieder.

Einst gehörte Schramberg zu den ersten Kommunen in Deutschland mit einem Weltladen, neben Vertretern vor allem der evangelischen Kirchengemeinde wie Dieter Brezger und Adalbert Schloz hatten sich auch Hermann Körner und andere einst für die Gründung stark gemacht. In all den Jahren gab es immer wieder Umzüge und Zeiten ohne festen Laden – vom ursprünglichen Kneissler-Haus am oberen Ende der Fußgängerzone bis zuletzt im Mai 2012 im mittlerweile abgerissenen Hutter-Haus in der Marktstraße. Seither gibt es samstäglich Stände auf dem Markt.

Nachdem sich zahlreiche Pläne auf einen Neubeginn als festen Laden zerschlagen haben, gibt es nun im ehemaligen "Stofflädele" in der Sängerstraße ein freies Ladengeschäft – für das aber im Gegensatz zu bisher – Miete gezahlt werden müsste. Hierzu hat der Weltladenverein, der mit seinem Angebot auf faire Preise besonders hinsichtlich der Erzeuger in der Dritten Welt setzt, vorsorglich einen Zuschussantrag auf Mietkostenübernahme an die Stadt gestellt.

Zuvor will der Verein aber noch intern abklären, ob er überhaupt genügend Mitarbeiter hat, um einen Laden zu betreiben. Und hier, so sieht es nach ersten Erkenntnissen des Vorsitzenden Detlev Kügler, nicht optimal aus. Auf Befragung der Mitglieder konnten die bislang angestrebten 20 Dienste im Monat (noch?) nicht erreicht werden. Sollten sich hier nicht noch kurzfristig weitere Personen bereit erklären, für die Nachmittage von 14 bis 18 Uhr einen Dienst zu übernehmen, könnte der Antrag an die Stadt sowieso obsolet werden.

Und sollte die Stadt die Miete nicht übernehmen – bislang war der Weltladen immer kostenfrei in städtischen Räumen untergebracht – müssten darüber hinaus Wege der Finanzierung gefunden werden, zumal in der Mitgliederversammlung die pauschale Erhöhung der Beiträge abge- lehnt wurde. Eine Chance wäre, neben Sponsoren, eine deutliche Umsatzsteigerung, die es ermöglichen würde, auf eigenen Beinen zu stehen.