Pfarrer und Superior Rolf Oster (Mitte) wird im Sommer kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. Im vergangenen Jahr feierte er in Heiligenbronn sein 40. Priesterjubiläum. Archiv-Foto: Kränzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Den Bischof um Entlassung gebeten / Eigene Gesundheit als Grund / Beliebter Seelsorger wird 70 Jahre alt

Von Stephan Wegner

Schramberg-Heiligenbronn. Pfarrer und Superior Rolf Oster in Heiligenbronn geht im Sommer kommenden Jahres in den Ruhestand. Wie es mit seiner Nachfolge aussieht, ist noch nicht geregelt.

Aus gesundheitlichen Gründen, so sagt der beliebte Seelsorger, habe er beim Bischof um die Versetzung in den Ruhestand gebeten – und diese jetzt auch genehmigt bekommen. Bei katholischen Priestern sei ein Ruhestand mit 70 Jahren möglich, und dies habe er auch so genutzt, sagte Oster. Er müsse dabei eben auch an seine eigene Gesundheit denken. Er lebe mit fünf Herzbypässen, die er nach einem Infarkt vor mehreren Jahren gelegt bekommen habe. "Sonst hätte ich vielleicht schon gesagt, ich bleib noch ein bisschen", meinte er.

Im Dezember 1988 war Oster nach Heiligenbronn gekommen, um dort einerseits für die Kirchengemeinde, andererseits für Kloster und Stiftung tätig zu sein. Im Sommer wird er dann von Heiligenbronn nach Heidenheim an der Brenz ziehen, das sich der gebürtige Stuttgarter für seinen Altersruhesitz ausgesucht hat.

Vor seiner heutigen Tätigkeit war Oster Krankenhauspfarrer in Ravensburg. "Dort habe ich schon viele Schwarzwälder kennengelernt, die sich in Ravensburg operieren ließen", erinnert sich der Pfarrer. Seine insgesamt 41-jährige Priestertätigkeit begann er als Vikar in Kornwestheim, bevor er Studentenpfarrer an der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg sowie Pfarrer in Pleidelsheim wurde. Danach wechselte er nach Rottenburg und Wendelsheim. Wie es mit seiner Nachfolge aussieht, so bedauert Oster, sei vor allem im Hinblick auf Kloster und Stiftung noch völlig offen. Derzeit, so Oster, gebe es eine Vorentscheidung, dass der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Aichhalden-Waldmössingen-Winzeln, Christian Albrecht, auch für die Kirchengemeinde St. Gallus in Heiligenbronn zuständig sein werde.

Ob die Schwestern des Klosters dann allerdings zur Kirchengemeinde oder zur Stiftung gehörten, das sei noch nicht entschieden. "Normalerweise geht ein Pfarrer – und ein anderer kommt", sagte Oster, doch in seinem Fall sei das leider nicht so. Es gebe derzeit einfach zu wenige Pfarrer für alle offenen Stellen.

Auch die Stiftung habe wegen der Nachfolge bereits das Gespräch mit dem bischöflichen Ordinariat gesucht, weiß Oster.

Bis zum Sommer will der Pfarrer und Superior aber noch ohne Einschränkungen seinen Dienst in Heiligenbronn verrichten, für die Christen dort und die vielen Pilger, die die Gottesdienste besuchen. Es gebe viele, so Oster, die seit Jahrzehnten aus der Region weggezogen seien, sich aber doch immer wieder an Heiligenbronn erinnerten. So auch jüngst ein früherer Dunninger, der in den USA lebt. Er schickte Oster einen Brief mit 50 Dollar und bat, für einen Freund von ihm, dem eine Operation bevorstand, eine Messe zu lesen.