Vertreter von Stadt, Gemeinderat, Kern-Liebers, Planer und Handwerker blicken gespannt nach oben, ob das Glas nach dem Richtspruch auch zerschellt. Foto: Herzog

Spatenstich für Pilotprojekt Kindertagesstätte. Einstöckiges Gebäude ist "hocheffizient".

Schramberg-Sulgen - Was beim Eiskunstlauf und Eistanz die Regel ist, gilt auch für das Pilotprojekt Kindertagesstätte: Nach der Pflicht kommt die Kür. Knapp fünf Monate nach dem ersten Spatenstich trafen sich gestern hochrangige Vertreter von Stadt, Gemeinderat, Kern-Liebers, Planer und Handwerker im Sulgener Gewerbegebiet "Oberreute/Lienberg" in der Dr. Konstantin-Hank-Straße, um nach altem Brauch das Richtfest zu feiern.

Beim Richtspruch wies Polier Christian Aberle von der örtlichen Baufirma Haas in gereimter Form darauf hin, dass der Rohbau trotz Regen, Schnee und Wind deutlich schneller stand als die Planer für ihre Arbeit benötigten. Oberbürgermeister Thomas Herzog sagte, der Bau dieser Kindertagesstätte bringe die Stadt, die im Bereich der Familienfreundlichkeit einen Schwerpunkt setze, einen großen Schritt voran. Da von den Unternehmen immer mehr flexible Arbeitszeiten verlangt werden, sei so eine Einrichtung für Beschäftigte äußerst wichtig. Er danke der Firma Kern-Liebers, die zusammen mit der Stadt diese Kita baue, den Planern und den Handwerkern für die gute Arbeit, die bisher geleistet worden sei.

Kern-Liebers-Vorstandsvorsitzender Udo Schnell lehnte sich an ein Zitat von Antoine de Saint-Exupéry, wonach man Zukunft bauen könne. "Genau das erleben wir heute hier für unseren Nachwuchs." Nach der Geburt eines Kindes kämen Kinderkrippe und Kindergarten. In dieser Einrichtung sei es möglich, die Sprösslinge schon sehr früh auf ihr weiteres Leben vorzubereiten. Dadurch werde die Region attraktiver und die Stadt profitiere davon, wenn Bürger hierher umzögen.

Durch Regen wurden Bauarbeiten verzögert

Er danke der Stadt für die von Anfang an gute Kooperation und wünsche allen Beteiligten einen weiterhin zügigen Baufortschritt. "Auf ein Wiedersehen bei der Einweihung im nächsten Jahr", blickte Schnell bereits voraus.

Planer Harald Ganter räumte ein, viel Regen hätte die Bauarbeiten verzögert. Durch einen schneefreien Dezember sei es dennoch gelungen, den Rohbau vor Weihnachten fertigzustellen. Das einstöckige Gebäude sei hocheffizient gedämmt und öffne sich nach Süden mit einer vorgelagerten Terrasse als Übergang zum Außenspielbereich. Im mittleren der drei Gebäudeteile gebe es den multifunktionalen Bereich, nach Osten die Kinderkrippe und nach Westen den Kindergarten. Der Außenbereich mit Spielplatz und Grünfläche betrage rund 1600 Quadratmeter.

Sämtliche Räume seien mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, und durch Wärmerückgewinnung werde das Energiekonzept aufgewertet. Der Auftraggeber habe ein Höchstmaß an Flexibilität verlangt, um für künftige Entwicklungen vorbereitet zu sein. Trotz öffentlicher Ausschreibung seien sehr viele Betriebe aus der Region zum Zug gekommen, dies garantiere Qualität. Zur angestrebten Raumpädagogik, für die die Horber Landartkünstlerin und Geomantin Dasi Grohmann ein Konzept entwickeln wird, umschrieb Ganter sportlich: "Was sie hier sehen ist die Pflicht, jetzt kommt die Kür."