Die katholischen Kindergärten in Aichhalden, Heiligenbronn und Waldmössingen öffnen wieder. Foto: Seelsorgeeinheit

Auch bei katholischen Kindergärten kehrt ab 1. Juli Normalität ein. Keine Irritationen wegen Gebühren.

Schramberg/Aichhalden - In Absprache mit den beteiligten Kommunen, der Stadt Schramberg und der Gemeinde Aichhalden, haben die drei Einrichtungen in der Seelsorgeeinheit Aichhalden ihr Konzept zur Wiederaufnahme des Betriebes erstellt. Wichtig ist den Trägergemeinden laut Mitteilung, dass ein verlässliches Angebot für alle Seiten - Eltern, Kinder und Personal - erstellt werden kann.

Nach Monaten höchster Belastung für die Kinder, die Familien und auch das Fachpersonal freuen sich die Kirchengemeinden, verantwortungsvolle Schritte der Öffnung zu gehen. Der Schutz der Gesundheit ist jedoch höchstes Gebot und Leitlinie bei allen Entscheidungen.

Irritation wegen Gebühren vermeiden

Damit es bei der Frage der Gebührenerhebung keine Irritationen gibt und weil eine gute Vorbereitung der Wiederöffnung Zeit braucht, beginnt die Betreuung in den Einrichtungen am Mittwoch, 1. Juli. Alle bisher gemeldeten Kinder können ab diesem Zeitpunkt wieder die Einrichtung besuchen. Kinder werden - ohne Abstandsgebot - in festen Gruppen und von nicht wechselndem Personal betreut. Die Gruppen begegnen sich gegenseitig im Kindergartenalltag nicht. Wichtig ist, dass die Erklärung zum Gesundheitszustand des Kindes zum ersten Betreuungstag ausgefüllt und unterschrieben mitgebracht wird; eine Betreuung ist sonst nicht möglich.

Hinsichtlich der Betreuungsformen ergeben sich Änderungen: Die Nachmittagsbetreuung im Rahmen der bisherigen Regelbetreuung muss entfallen. In Aichhalden ist in der Ganztagsgruppe "GT" nur noch die Buchung von Fünf-Tage-Plätzen möglich; die Gebühr wird um 30 Euro reduziert. Alle Kinder (außer die in GT gemeldeten) werden im Rahmen der "Verlängerten Öffnungszeiten" (VÖ) betreut. Für die bisher in RG gebuchten Kinder werden die Gebühren bis zum Ende des laufenden Kindergartenjahres - als Ausnahme - wie bisher beibehalten. In Aichhalden gibt es ein neues Angebot einer "Regelgruppe halbtags". Und ab September ist in Heiligenbronn wieder die Betreuung in vollflexibler Form möglich (in Ü3).

Pädagogische Qualität

Problematisch ist es, die pädagogische Qualität in den Einrichtungen unter diesen Bedingungen aufrecht zu erhalten. Faktisch ist mit den Bestimmungen das seit Jahren praktizierte und gut integrierte "infans-Konzept", das als offenes Konzept die Durchmischung der Gruppen voraussetzt, völlig neu zu denken. Da perspektivisch auch das kommende Kindergartenjahr unter Pandemiebedingungen zu planen ist, werden die Träger hier umfassende, konzeptionelle Anpassungen in Angriff nehmen müssen.

Es darf nicht sein, dass der frühkindliche Bildungsauftrag zugunsten einer möglichst breiten Betreuung in den Hintergrund tritt, heißt es weiter. Dazu sind die Bildungseinrichtungen Kindergarten nicht geschaffen worden. Die politisch motivierte und sehr unter Zeitdruck entstandene, bisherige Konzeption, wird kritisch in diesem Sinn weiterzuentwickeln sein, wenn die bisher erreichte Qualität in den katholischen Kindertagesstätten beibehalten werden soll. Für den Anfang sind deshalb alle Beteiligten – Eltern, Kinder, Personal und Trägerverantwortliche – aufgefordert, mit Geduld und konstruktiv diesen Neubeginn zu gestalten.