Die Schiltach soll laut Verwaltung mit einer durchgängigen Renaturierung "das gestalterische Rückgrat bilden". Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Projektideen des Stadtentwicklungskonzepts 2020+ könnten umgesetzt werden

Schramberg.Die Stadtverwaltung soll für die nächste Gemeinderatssitzung eine Beschlussvorlage zur Bewerbung um eine Landesgartenschau in den Jahren 2026 bis 2030 erarbeiten. Am Donnerstagabend hatte der Gemeinderat getagt. Danach gab das Rathaus in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Gemeinderäte die Verwaltung beauftragt haben, die Bewerbung im Rahmen des Landesprogramms "Natur in Stadt und Land" vorzubereiten. Der Beschluss dazu soll in der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 16. November gefasst werden.

Die Aufnahme in das Landesprogramm "würde die Stadt noch attraktiver und lebenswerter machen". Die Gartenschau würde wie eine Triebfeder wirken, um infrastrukturelle und städtebauliche Maßnahmen für eine innovative Stadtentwicklung voranzutreiben. Aktuelle Entwicklungen und Überlegungen, so beispielsweise zum Schulcampus, könnten darin ebenso einfließen wie noch nicht umgesetzten Projektideen aus dem Stadtentwicklungsprogramm STEP 2020+. Die 173 Seiten des im Juli 2009 veröffentlichten Konzepts beschreiben umfassend den damaligen Status Quo in allen Stadtteilen und listen mögliche Projekte und Strategien als "Roadmap" für die Folgejahre bis 2020 auf. "Die Gartenschau würde wie ein Katalysator wirken, solche Themen gebündelt anzugehen und voranzutreiben", kommentierte ein Teilnehmer im Nachgang der Gemeinderatssitzung die Bewerbung.

Wie das im Bereich der Talstadt aussehen könnte, skizziert die Stadt in ihrer Mitteilung so: "Das blaue Band der Schiltach wird mit einer durchgängigen Renaturierung und Revitalisierung des städtebaulichen Umfelds das gestalterische Rückgrat bilden. Das grüne Band vom Park der Zeiten in der Talstadt über das Steighäusle nach Sulgen wird die zentrale Freiraumspange in Schramberg". Für die Ortsteile formuliert sie: "Von Waldmössingen, mit Freizeitgelände und Erlebnisbauernhof, sowie Heilgenbronn, soll über das Gartenschaugelände im Bereich Wittum eine Verbindung in die Schwarzwaldlandschaft bis nach Tennenbronn mit dem neuem Höhenfreibad erfolgen". Wegen der herausfordernden Topografie Schrambergs müsse aber die Vernetzung, Entwicklung und Einbindung aller städtischen und landschaftlichen Freiräume nachhaltig umgesetzt werden.

Im Vorgriff zu einem entsprechenden Beschluss des Gemeinderats wird die Stadt an drei Samstagen, 28. Oktober, 11. und 18. November, Workshops mit Spaziergängen durch die Stadt, Impulsvorträgen von externen Fachleuten und anschließenden Diskussionsrunden organisieren, an denen interessierte Einwohner teilnehmen können.

Vor einigen Wochen hatte schon der Gemeinderat der Stadt Rottweil beschlossen, ein Bewerbung für die Landesgartenschau abzugeben. Ob auch Tuttlingen diesen Schritt tut, wird dort noch diskutiert. So konkurrieren möglicherweise gleich drei regionale Gemeinden um diese Chance. Sollte Schramberg den Zuschlag bekommen, wäre ein Planungswettbewerb der nächste Schritt.

2009 hatte sich Schramberg schon einmal erfolglos um eine "kleine" Gartenschau im Landesprogramm "Natur in Stadt und Land" in den Jahren 2015 bis 2025 beworben

Im Juli 2017 hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz das Landesprogramm "Natur in Stadt und Land" für den Zeitraum 2026 bis 2030 verabschiedet. Mittlerweile haben sich Gartenschauen zu regelrechten Stadtentwicklungsprojekten entwickelt. Zehn bis 15 Hektar Grün- und Freiflächen sind dafür erforderlich. 50 Prozent der Investitionskosten werden bezuschusst (maximal fünf Millionen bei Landesgartenschauen und zwei Millionen bei den kleineren Gartenschauen). Einen Zuschuss gibt es auch für den Investitionshaushalt.