Busangebot: 38 520 Euro Zuschuss für zusätzliche Fahrt von Tennenbronn nach Schramberg genehmigt

Damit 33 Tennenbronner Schüler, die in Schramberg eine Bildungseinrichtung besuchen, künftig nicht eine Viertelstunde früher aufstehen müssen, wendet die Stadt Schramberg im kommenden Jahr 38 520 Euro auf.

Schramberg. Eigentlich hätten die Mitglieder des Schramberger Gemeinderats lieber mit "Nein" gestimmt, Ulrich Bauknecht meine man mache sich "erpressbar". Doch in der Abstimmung gab es nur eine Gegenstimme für den Zuschuss, der einen zusätzlichen Bus am Morgen von Tennenbronn nach Schramberg ermöglicht.

Das Busunternehmen Rapp in Buchenberg, das in Nachfolge der Firma Burri die Strecke Schramberg – Tennenbronn – St. Georgen bedient, muss nämlich, weil es ein zusätzliches Fahrzeug von Tennenbronn in den badischen Nachbarort einsetzen muss, ab dem Fahrplanwechsel zum Montag den Umlauf umstellen. Dies hätte zunächst bedeutet, dass der Schulbus zur ersten Stunde 25 Minuten früher in Tennenbronn abgefahren wäre. In Gesprächen mit dem Unternehmen, so Fachbereichsleiter Berthold Kammerer, hätte dies um zehn Minuten abgemildert werden können, so dass der Bus dann erst um 7.05 Uhr und nicht schon um 6.55 Uhr angekommen wäre. Doch auch das sah Kammerer als nicht akzeptabel an, so dass die Stadt weiter verhandelte und es zu dem Angebot des Busunternehmens kam, später zu fahren, falls die Stadt die Summe von 38 520 Euro für diesen Mehraufwand aufbringt.

Ob die Konzession nicht gekündigt werden könne, wollte Thomas Brantner (CDU) wissen. Diese sei bis 2021 genehmigt, so Kammerer; allerdings habe es bei der öffentlichen Ausschreibung nur einen einzigen Anbieter gegeben, die Firma Burri.

Ob man sich nicht auch eine andere Lösung vorstellen könne, ohne die Firma, fragte Jürgen Winter (CDU). Bisher habe man noch niemanden gefunden, der zu den Schulzeiten fahren könne, meinte Kammerer. Ob die Stadt mit dem Landkreis gesprochen habe, setzte Clemens Maurer CDU) nach. "Was lässt der Konzessionsvertrag zu?", wollte er wissen. Eine Kostenerstattung gebe es nicht, so Kammerer, die Erstattung sei für alle Gemeinden im Landkreis gleich. Für die Strecke Tennenbronn St. Georgen zahle der Landkreis Rottweil nichts, dies sei Sache des Schulträgers und des Schwarzwald-Baar-Kreises.

"Wir sitzen in der Zwickmühle, wenn wir den Schulstandort festigen wollen, werden wir es zahlen müssen", brachte Bernd Richter (ödp) nicht nur seine Sichtweise auf den Punkt. Reinhard Günter (SPD/Buntspecht) befürchtete eine Dynamik, wenn man jetzt nicht reagiere. Auch Oberbürgermeister Thomas Herzog meinte, wenn die Stadt nichts unternehme, der Schulstandort Schramberg in Gefahr sei. Johannes Grimm hätte sogar noch eine Schippe draufgelegt, um mehr Schüler nach Schramberg zu bekommen, beispielsweise eine kostenlose Busfahrt – denn trotz des Zuschusses der Stadt, der, so Kammerer auf Anfrage, die Kosten eines ganzen Bustages beinhaltet, benötigen die Schüler eine Monatskarte. Die hohen Kosten von täglich 192,50 Euro für den zusätzlichen Bus kämen daher, so Kammerer, dass das Unternehmen für diese eine Fahrt einen zusätzlichen Bus mit Fahrer anmieten müsse.

Eine Diskussion über Gründe warum 220 Schüler aus Tennenbronn nach St. Georgen und nur 33 nach Schramberg gehen, wollte Herzog bei diesem Thema nicht eröffnen, dies soll in einer späteren Sitzung nochmals beleuchtet werden. Gertrud Nöhre (SPD/Buntspecht) sah in St. Georgen den Vorteil, dass es "ein geschützter Raum mit Campus" sei, die Schüler "rennen nicht in der Stadt rum". Dies sei ein wesentlicher Grund für die Entscheidung pro St. Georgen.

Die Talsohle der Schüler in Tennenbronn sei wohl überschritten, berichtete auch Grundschulleiterin Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht), es gebe wieder steigende Schülerzahlen, sagte sie auf Anfrage von Jürgen Reuter.

Zusätzlich zu der genannten Summe wendet die Stadt 13 000 Euro auf, damit zum Schulbeginn und -Ende ein Kleinbus der Firma Rapp die Haltestellen ab dem Auerhahn bedient, die mit dem großen Bus nicht mehr angefahren werden.