Margot Facon-Lickl aus Zürich erzählt am Sonntag, 16. September, im Stadtmuseum aus ihrem Leben. Foto: Stadtarchiv und Stadtmuseum Foto: Schwarzwälder Bote

Am kommenden Sonntag, 16. September, laden das Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg

Am kommenden Sonntag, 16. September, laden das Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg zu einer Matinee mit Margot Facon-Lickl aus Zürich ein.

Die Matinee "Im Gespräch mit…Margot Facon-Lickl" findet am Sonntag, 16. September, 11.15 Uhr, im Foyer des Stadtmuseums Schramberg statt. Das Gespräch mit der Zeitzeugin wird von Museumsleiter und Stadtarchivar Carsten Kohlmann moderiert. Die Teilnahme ist kostenlos.

Schramberg. Die gebürtige Schrambergerin aus dem Jahrgang 1933 war eine der ersten Uhrmacherinnen bei Junghans und wird aus ihrem Leben erzählen.

Margot Facon-Lickl wurde am 6. September 1933 in Schramberg als Tochter des Uhrmachers Hermann Lickl (1906 bis 1976) und Hildegard Lickl (1909 bis 1987) geboren und ist in der Zeppelinstraße 12 aufgewachsen.

Kriegszeit bleibt in lebendiger Erinnerung

Als junges Mädchen hat sie die Zeit des Nationalsozialismus und insbesondere die Kriegs- und Nachkriegszeit erlebt, die ihr in sehr lebendiger Erinnerung geblieben sind.

1948 begann sie in der Uhrengroßhandlung Hermann Schweizer eine Berufsausbildung zur Uhrmacherin, die sie 1952 als einzige Frau ihres Jahrgangs in den Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG abgeschlossen hat.

Nach der Heirat wandert sie in die USA aus

Ihre ersten Arbeitsstellen hatte sie in Uhrengeschäften in Landau und in Stuttgart sowie bei der von einer Familie aus Schramberg gegründeten Uhrenfabrik Hugo Hettich in Ludwigshafen am Bodensee.

Nach der Heirat mit dem französischen Besatzungssoldaten René Facon (1931 bis 1994) wanderte sie 1955 in die USA aus, wo sie in den Uhrenfabriken Black Starr & Gorham, Bulova Wacht Co. und Croton Watch Co. beschäftigt war. Die USA und die Weltstadt New York der 1950er-Jahre machten auf die aus der Kleinstadt Schramberg im Schwarzwald kommende junge Frau einen tiefen Eindruck. In den USA wurde auch ihr Sohn Eric Facon geboren, der als Journalist für das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) tätig ist und mit seiner Familie in Basel lebt.

1963 kehrte Margot Facon-Lickl mit ihrer Familie nach Europa zurück und lebt seitdem in Zürich. Nach dem Tod ihres Ehemanns begann sie sich für die Geschichte ihrer Familie zu interessieren und hat ihre Lebenserinnerungen aufgeschrieben. Sie fühlt sich ihrer Heimatstadt Schramberg bis heute eng verbunden und hat auch deren Dialekt in einer heutzutage selten gewordenen Authentizität bewahrt.