Überaus gut besucht ist der Vortrag der Stadtwerke Schramberg zur Wasserversorgung in den Außenbereichen von Tennenbronn. Im Bild die aufmerksam folgenden Zuhörer. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürger sind interessiert am Thema Wasserversorgung im Außenbereich / Topografische Lage erschwert Vorhaben

Die öffentliche Wasserversorgung in den Außenbereichen von Tennenbronn stellt sich etwas schwierig dar. So gut wie jedes Haus hat eine eigene Wasserversorgung.

Schramberg-Tennenbronn. Peter Kälble von den Stadtwerken Schramberg erläuterte vor mehr als 100 Zuhörern, "es gibt eine Pflicht zum Trinkwasseranschluss, aber auch Grenzen. Im Außenbereich stelle sich immer wieder die Frage: Was ist noch wirtschaftlich?"

Die topografische Lage Tennenbronns von 651 bis 856 Metern über dem Meer erschwere dazu den Wassertransport. Nur mit Hochbehältern und Hochdruckpumpen lasse sich der Wassertransport bewerkstelligen.

Hausanschluss Kosten

Es wird ein Baukostenzuschuss von einmalig 1100 Euro fällig. Der Zuschuss richtet sich nach Grundstücksfläche und der Geschossflächenzahl.

Grob gerechnet belaufen sich die Kosten für einen normalen Hausanschluss von zehn bis 15 Meter Länge auf 5000 Euro. Im Außenbereich fallen je nach Länge der Versorgungsleitung höhere Kosten an.

Oswald Gaus von den Stadtwerken bemerkte, dass für den laufenden Meter Grabungsarbeiten 350 bis 400 Euro fällig werden. Im Bereich Eichbach wurde durch das Büro Eppler im Oktober 2018 eine Berechnung aufgestellt. Am Beispiel von zwölf Wohneinheiten mit 36 Einwohnern mit einem Trinkwasserbedarf von 1440 Kubikmeter betragen die Erstellungskosten bei 1500 Meter Streckenlänge rund 587 000 Euro.

Tennenbronn sei mit einem Wasserpreis von 2,59 Euro bei 150 Kubikmetern Wasserverbrauch im Jahr im Vergleich zu Umlandgemeinden gut unterwegs, so Kälble. Die jährlichen Kosten für die Investition für die Stadtwerke belaufen sich auf 23 800 Euro, was einem Wasserpreis von 16,50 Euro je Kubikmeter entspreche. Die jährlichen Einnahmen der Stadtwerke aus dem Wasserverkauf am aufgeführten Beispiel betragen rund 3700 Euro, was rund 2,50 Euro je Kubikmeter entspreche.

Nutzerbeteiligung

Anders als beim Abwasser werden für Trinkwasser keine Landeszuschüsse gewährt. Doch die Politik sollte über ein solches Modell nachdenken, sagen Peter Kälble und auch Michael Dold, Geschäftsführer von Aquavilla. Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit, ähnlich wie beim Abwasser eine Gemeinschaft zu bilden, um Kosten durch Grabungsarbeiten zu reduzieren. Die rechtlichen Voraussetzungen sind in jedem Fall zu klären.

In den Außenbereichen Tennenbronns sind vorläufig geschätzt 450 bis 600 Personen wohnhaft, bei 150 bis 200 Wohneinheiten. Die derzeitige Lage der Trinkwasserversorgung in Außenbereichen hängt auch mit der Verdoppelung der Gemarkungsfläche der Stadt Schramberg mit der Eingemeindung von Tennenbronn zusammen.

Trinkwasserversorgung

Michael Dold berichtet, dass die Gesundheitsämter inzwischen aktiv werden. Vor allem geht es darum, belastende Stoffe im Wasser zu finden und durch geeignete Maßnahmen zu entfernen. Dold sagt auch, dass Quellfassungen aus Beton nicht haltbar seien, was mit dem niedrigen Ph-Wert des Wassers im Zusammenhang stehe.

Verbraucherwünsche

Die Menschen wünschen sich, dass die Bezuschussung so gehandhabt wird wie beim Abwasser. Es sollen nicht so viele Beprobungen und Standortanalysen gemacht werden, um das Geld direkt in die Wasserversorgung zu stecken.

Ein Zuhörer fragt nach der Vorgehensweise bei Wassernotstand in Tennenbronn. Dazu sagte Oswald Gaus, ein festes Standrohr zur Wasserversorgung in Tennenbronn wäre am Bauhof möglich. Es müssten auch für Lebensmittel geeignete Wasserbehälter bereitgehalten werden.