Fachbereichsleiter Rudolf Mager (mit Mikro) stellt das Konzept vor. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Infoveranstaltung der Stadt

Von Johannes Fritsche

Schramberg. Nicht vier dreigeschossige Gebäude mit zurückgesetztem Staffelgeschoss und insgesamt 20 bis 25 Wohneinheiten auf der Planie, sondern lieber drei bis vier Häuser mit jeweils maximal drei Wohnungen: Das war der Tenor der Forderungen von den Anwohnern des Sonnenbergs, die am Dienstagabend in der Mensa des Gymnasiums an einer Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung zur wohnbaulichen Entwicklung auf der Planie teilnahmen.

Unstrittig ist, dass die Talstadt mehr attraktiven Wohnraum und den Zuzug junger Familien braucht. "In einer Stadt, die wächst, erfahren alle Immobilien eine Wertsteigerung", plädierte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr für das Projekt. Doch obwohl Fachbereichsleiter Rudolf Mager und Stadtplaner Nicolas Pollich von Esslinger Project GmbH das Baukonzept ausführlich vorstellten, begann die daran anschließende Fragerunde sehr emotional. Einige Sonnenbergbewohner machten ihrem angestauten Frust über das Projekt Luft und legten viel Unmut in ihre Fragen, die sachlichen Antworten und Erläuterungen dazu von Fachbereichsleiter Mager (zum Beispiel zum zusätzlichen Verkehrsaufkommen durch die Bebauung) wurden teils mit allgemeinem ungläubigem Lachen quittiert.

Da zahlte es sich aus, das Oberbürgermeisterin Eisenlohr nicht vom Referententisch aus moderierte, sondern sich mit dem Mikrofon im Raum bewegte, direkt auf die Fragesteller zuging und zeigte, dass sie die Frage und den Menschen ernstnahm. So gelang es ihr ziemlich schnell, die Gemüter zu beruhigen und die weitere Fragerunde zu versachlichen. Mager und die Verwaltung hätten die Vorgaben des Gemeinderats ausgeführt, stellte sich Eisenlohr hinter ihre Mannschaft.

In den Fragen und Erklärungen zeigte sich, dass die Sonnenbergbewohner vor allem die Angst vor mehr Lärm und Verkehr umtreibt. Während der Bauzeit sowieso, aber auch danach, wenn die Wohnungen bezogen sind. 25 Wohneinheiten bedeuteten 50 Autos und 50 Kinder mehr (die ohne Bürgersteig zur Schule müssten), wurde zum Beispiel vorgerechnet. Die Anwohner erwarten, dass der Gemeinderat die Kritik aufnimmt und das Konzept wieder ändert. Die Anregungen würden aufgenommen, dabei aber das Ziel der Wohnraumbeschaffung einerseits und die Interessen der Anwohner andererseits aufeinander abgewogen: "Wir müssen die Entwicklung der Gesamtstadt im Auge behalten", mahnte Eisenlohr. Zur Zeit würden die Auslobungsunterlagen für die Konzeptvergabe vorbereitet, die der Gemeinderat am 5. März beschließen soll. Ideen könne man bis dahin weiterhin einbringen, am besten per E-Mail (stadtplanung@schramberg.de), aber auch schriftlich. Die in der Mensa vorgestellte Präsentation "Planie Sonnenberg" ist inzwischen auf www. Schramberg.de abrufbar.