Die Akteure und ihre Lehrer werden mit großem Applaus bedacht. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Drei Ensembles der Musikschule begeistern die Zuhörer in der Kirche St. Laurentius Sulgen / Kinderlieder beherzt intoniert

Mit ihrem dritten Ensemble-Konzert in der Alten Kirche St. Laurentius Sulgen präsentierte die Musikschule Schramberg drei weitere Instrumentalgruppen mit Zupfmusikern und Bläsern.

Schramberg-Sulgen. Wie zur Bestätigung des vielfachen Erfolgs der Musikschule Schramberg in 60 Jahren musikpädagogischem Wirken, das mit einem Festakt und Tag der offenen Tür in Schramberg gefeiert wurde (wir berichteten), demonstrierten nach Streichern und Klarinettisten nun auch ein Holzbläser-Trio unter Leitung von Sylvia Drömer-Berndorfer, das Pizzicato-Ensemble unter Leitung von Frank Scheuerle und ein Horn-Ensemble unter Leitung von Ana Standovic ihr Können.

Im Namen des Vorsitzenden der Musikschule, Oberbürgermeister Thomas Herzog, begrüßte sein Stellvertreter Rudi Huber die zahlreichen Besucher bei diesem 64. Konzert. Er dankte dem veranstaltenden Förderverein Alte St. Laurentiuskirche Sulgen für die Zusammenarbeit und die Unterstützung der Ensemblearbeit. Eröffnet wurde das Konzert vom Holzbläser-Trio mit Mara Pross, Querflöte, Magdalena Schneider, Oboe, und Luis Fleig, Klarinette, der trotz Fieber auftrat und seinen Part im Ensemble ebenso sicher meisterte wie seine Kolleginnen. Mit leichtem Duktus erklang das Menuetto aus dem Divertimento II von W.A. Mozart. Mit lockeren Sechzehntelläufen brachte die Flöte Virtuosität ein, die beiden anderen Stimmen sorgten für perfekte Klangharmonie. Die Oboe verband sich mal als Melodiepartner für schöne Zweistimmigkeit mit der Flöte, mal als harmonischer Begleitpartner mit der Klarinette.

Stilistischer Sprung

Mit gewichtigem Ernst wurde das Larghetto interpretiert. Hier lag der Schwerpunkt auf dem harmonischen Zusammenspiel, das im Kirchenraum herrlichen Wohlklang erzeugte. Von der Wiener Klassik machten die Holzbläser einen stilistischen Sprung in die Gegenwart. Mit drei Sätzen aus dem Trio Pastorale von Michael Walshe zeigten sie, wie vielfältig sich auch moderne Klänge, gespielt von traditionellen Holzblasinstrumenten, anhören können. Schon bei der eröffnenden Fanfare faszinierte das besondere Klangkolorit. Die Rolle der Fanfare übernahm die Oboe. Bei der feierlichen Intrada erfüllte das Trio den Kirchenraum mit ruhigem Melodiefluss. Die Air begann mit gehüpftem Rhythmus. Die Flöte umspielte das Thema der Oboe mit lockerer Überstimme, während die Klarinette die Begleitung mit gebrochenen Akkorden übernahm. Mit kreisenden Figuren startete die Burleska, um danach in abwärts gleitende Glissandi überzugehen. Volksfeststimmung verbreitete das Trio mit der Suite "Tree American Folk Songs" in einem Arrangement von Paul Koepke. Bei "Blue Trail" mimte die Klarinette den Dudelsack, während Flöte und Oboe zum Tanz aufspielten.

Das Pizzicato-Gitarrenensemble mit Rahel Koch, Gitarre und Bassgitarre, Kira Roming und Josephin Seitz sowie Monika Schlayer und Frank Scheuerle, Gitarre und Karin Schlayer, Gitarre und Oktavgitarre, brachte Zupfmusik vom Barock bis in die Neuzeit zu Gehör. Mit ihrem ruhigen Spiel versetzten sie die Zuhörer in eine andere Zeit. Schon der Contredanse von Pierre Chédeville verbreitete eine Atmosphäre von gemütlichem Lautenspiel am Kaminfeuer. Dynamische Gestaltung kennzeichnete die irische Melodie "Kitty O’Brian" von Turlough O’Carolan. Nach Südamerika entführte das Ensemble mit dem temperamentvollen Tango "Juanita" von Karl Weikmann. Karin Schlayer wechselte zur Oktavgitarre und Silas Nagel gab mit seiner Trommel den Tangorhythmus vor. Die Schönheit eines weißen Pferdes war Inhalt der Komposition "Mi Caballo Blanco". Während die melodieführenden Instrumente mit weichen Akkorden bezauberten, bildeten die Unterstimmen ein Fundament aus rhythmischen Arpeggien. Das Pferdegetrappel vom Schlagwerk kam von der Röhrenholztrommel. Nach erneutem Instrumentenwechsel folgte "Fred Bulls rasanter Rock". Zu den Pulsen der Bassgitarre ertönte ein betörender rhythmischer Sound.

Als dritte Gruppe trat das Hornensemble mit Leo Bargenda, Florina Reminger, Jule Broghammer und Anne Laufer vor die Zuhörer. Die jungen Hornisten, die, wie ihre Leiterin Ana Standovic erklärte, erst seit einem halben Jahr im Ensemble zusammen spielen, begeisterten mit einem "March Moderne" und einer Folge deutscher und italienischer Kinderlieder, die sie beherzt intonierten. Ihr vierstimmiges Spiel war eine beachtliche Leistung. Mit großer Spielfreude trugen sie auch "Along the Nile" vor.

Alle drei Ensembles ernteten reichen Applaus. Im Namen des Förderkreises bedankte sich Josef Doedt und sprach den Akteuren und den Lehrkräften ein großes Kompliment aus.