Im Kern-Liebers-Stammwerk in Sulgen sind 1271 der weltweit 6930 Mitarbeiter tätig.Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Umsatz liegt 13 Prozent unter Vorjahresniveau / Weltweit zehn Prozent weniger Mitarbeiter

Schramberg. Die Kern-Liebers-Gruppe hat Ende Juni ein durch weltweite Konjunktureinbrüche gekennzeichnetes Geschäftsjahr 2019/20 beendet. So lag der Konzernumsatz nach Mitteilung des Unternehmens mit 640 Millionen Euro um 13 Prozent unter Vorjahrjahresniveau (738 Millionen Euro).

Bereinigt um die Umsatzbeiträge der Akquisition von Michigan Spring & Stamping USA und China lag der Umsatz sogar 15 Prozent unter dem Vorjahr. Die sich zu Beginn des Jahres 2020 verbreitende Corona-Pandemie führte zu massiven Rückgängen in der Nachfrage nach Automobilen und damit auch zu Umsatzausfällen bei Kern-Liebers.

"Behördlich verfügte Shutdowns beziehungsweise massive Kurzarbeit haben die Situation in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres an unseren Standorten in allen Regionen stark geprägt", heißt es weiter. "Die abrupte Unterbrechung ökonomischer Prozesse erst in China und danach in allen Regionen der Welt findet kaum historische Vergleiche und ist in ihrem Ausmaß immer noch nicht abzuschätzen. Anpassungsgeschwindigkeit und -flexibilität bestimmen den betrieblichen Alltag an allen unseren Standorten", so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Udo Schnell.

In Anbetracht unsicherer Konjunkturprognosen in den unterschiedlichen Märkten und vor allem im Automobilsektor sei es zu früh eine Aussage über den voraussichtlichen Geschäftsverlauf im neuen Geschäftsjahr 2020/21 zu machen. Zumindest sei die Bodenbildung erreicht und der Umsatz der Kern-Liebers Gruppe sei im Juni gegenüber den Monaten April und Mai wieder angestiegen.

Allerdings liege der Juni immer noch rund 25 Prozent unter früherem Niveau. Auch die Auftragsbestände für die kommenden Monate hätten noch diese Größenordnung.

Das im Jahr 2019 bereits initiierte Ergebnisverbesserungsprogramm unter dem Namen "Projekt Zukunft" helfe, die Auswirkungen der Corona-Pandemie ein stückweit abzufedern. Darüber hinaus werde in den Standorten in Deutschland ausgeprägt Kurzarbeit geleistet.

Die Kern-Liebers-Gruppe beschäftigt derzeit weltweit 6930 Mitarbeiter, davon 3362 in Deutschland. Im Stammwerk Schramberg-Sulgen sind 1271 Mitarbeiter tätig.

Weltweit sei der Konjunkturabkühlung mit einer Anpassung der Beschäftigtenzahl um minus zehn Prozent Rechnung getragen worden.

132 Auszubildende

Mit hohem Engagement würden im Stammwerk am Standort Sulgen 132 junge Menschen ausgebildet, 96 im gewerblichen und 36 im kaufmännischen Bereich. Dazu gehörten Auszubildende der Tochtergesellschaften Bohnert und Carl Haas.

Die Geschäftsführung hat beschlossen die Zahl der Ausbildungsplätze auch im kommenden Jahr aufrechtzuhalten, um den Zugang zu qualifizierten Mitarbeitern auch nach der Wirtschaftskrise abzusichern.