Im Rahmenplan Sulgen Ost ist die Grünfuge als Element in der Mitte deutlich erkennbar. Plan: Stadt Foto: Schwarzwälder Bote

Städtebau: Wohnen, Leben und Arbeiten in einem Bereich / Maurer mahnt dringend Umsetzungen an

Schramberg (sw). Einen Sachstandsbericht von Broschüren, die im Vorabzug sind, gab Fachbereichsleiter Umwelt und Technik, Rudolf Mager im Gemeinderat.

Mit dem Rahmenplan Sulgen-Ost, sei man aus der Landesgartenschau-Bewerbung heraus gestartet, damals auf das Gebiet Schießacker begrenzt. Ziel bei der Landesgartenschaubewerbung sei es gewesen, die Zentren Tal und Sulgen zusammenzubringen. Dabei sei die geplante Ortsumfahrung Sulgen ein wichtiges Strukturprojekt. Die Frage, welche Knotenpunkte diese künftig habe, müsse mit dem Landratsamt abgestimmt werden, so Mager, denn es gehe darum, dass es möglichst eine Kreisstraße werde.

"Herz des Rahmenplans"

Das Gebiet Schießacker bezeichnete Mager als "Herz des Rahmenplans", dieser gehe aber auf einer Seite hinüber in den Landschaftspark Wittum.

Besprochen werden müsse, was mit der Straßenmeisterei geschehe. Entweder müsse eine Lösung gefunden werden, die die Entwicklung am jetzigen Standort ermögliche, oder, falls die Erschließung durch den jetzigen Bereich der Straßenmeisterei gehe, es werde eine Umsiedlung erforderlich. Dazu gebe es die Überlegung, die Straßenmeisterei zur Bundesstraße hin zu verlegen. Darüber hinaus sei geplant, auf der Ost-West-Verbindung möglicherweise eine Tankstelle, einen Parkplatz für Lastwagen und ein Boarding-House, wo Lastwagenfahrer einen Platz zum Parken, Tanken und Ausruhen fänden, zu erstellen.

Geplant sei auch eine Grünfuge mit Wasserableitung zum Retentionssee, die auch unterschiedlich ausgerichtete Gewerbegebietsbereiche trenne. In der Fuge könne auch ein Kindergarten angesiedelt werden. Ziel sei, Leben, Wohnen, Arbeiten in diesem Gebiet in ein Clusterdenken zu bringen, nannte Mager den Fahrplan für die nächsten 15 bis 30 Jahre. Mit der Entwicklung des Innovationsparks Schießacker soll die Nutzung über die Rottweiler Straße fortgeführt werden. Am Landschaftspark Wittum soll neues Wohnen entstehen, zudem ein See als Herz, angrenzend der Biotopverbund.

Bisher, so Mager, weise Sulgen eine einseitige städtebauliche Entwicklung auf. Dort sei mit 7000 Einwohnern eine viel größere Fläche besiedelt, als in der Talstadt mit 8500 Einwohnern. Die Mitte von Sulgen soll mit der neuen Planung zu einem weiteren starken Zentrum werden.

Zeitlicher Rahmen

Das Wohnbauquartier soll nach Magers Worten eine Größe von 5,5 Hektar aufweisen, erschlossen werde von der Mariazeller Straße her. Die Flächen seien größtenteils in städtischem Eigentum.

"Wir wollen möglichst effizient unsere Ressourcen so einsetzen, um ein integratives Gesamtkonzept zu erhalten", betonte Mager. "Mit dem Rahmenplan Sulgen-Ost ist die Bühne bereitet, um anschließend einzelne Themen auszurufen."

Zum zeitlichen Rahmenplan, den Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) angefragt hatte, sprach Mager von einem Wunsch in 2026 für die Fertigstellung der Ostumfahrung und ersten Ansiedlungen. Dies sei aber "eine sportliche Vorgabe".

Dies allerdings geht Clemens Maurer (CDU) zu lange. "Wir leben im Hier und jetzt und haben Aufgaben zu lösen." "Uns geht’s um Umsetzungen", betonte er, weil die Stadt die Gewerbe- und Industrieflächen schnell bräuchte.

Johannes Grimm (CDU) merkte an, dass im Plan Flächen von privaten Eigentümern aufgenommen seien, was OB Thomas Herzog damit begründete, dass in der Stadtplanung längerfristig gedacht werden müsse.