Thomas Herzog möchte seine Mission als Oberbürgermeister fortsetzen. Foto: Langenbacher

Neujahrsempfang: Amtsinhaber sieht hohe Motivation bei Bürgern. "Blick auf das große Ganze ist wichtig".

Schramberg-Sulgen - Oberbürgermeister Thomas Herzog hat die Katze aus dem Sack gelassen: Er wird bei der OB-Wahl am 7. Juli wieder antreten, was beim Neujahrsempfang in der Turn- und Festhalle Sulgen mit viel Beifall quittiert wurde.

Er möchte seine Mission als Oberbürgermeister fortsetzen, zumal die Aufbruchstimmung nach der Bewerbung zur Landesgartenschau Schramberg viel Rückenwind verleihe. "Wir haben einiges auf den Weg gebracht, aber noch nicht alles geschafft", bilanzierte Herzog.

Er verwies beispielsweise auf die Sanierung der Berneck- und Schillerstraße sowie der Oberen Weihergasse oder den Abschnitt von Sulgen-Mitte bis zur Bärenkreuzung. Im Affentäle sei die Sanierung begonnen worden.

Die Talumfahrung sei wieder im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans, das Regierungspräsidium werde zeitnah mit der Planung beginnen. Am 24. Januar habe er hierzu ein Gespräch mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

Die medizinische Versorgung sei durch die Einrichtung beim Kirchplatz Sulgen und dem künftigen Medzentrum in Schramberg gesichert. Die Südstadt werde mit dem neuen Lebensmittelmarkt belebt. "Es tut sich was in Schramberg", sagte Herzog.

Eine weitere Neuigkeit hatte der OB in seiner Rede parat: Im Tennenbronner Baugebiet Bergacker IV sei man nun im Besitz der "wesentlichen Flächen". Bis Sommer soll der Bebauungsplan stehen, sagte Herzog.

Rückschläge habe es aber auch gegeben, räumte er ein. So sei die Nachnutzung des Krankenhauses offen, da es dort nun kein Wellnesshotel geben werde. Ziel sei, dort ein Sanierungsgebiet auszuweisen. Der gescheiterten Bewerbung zur Landesgartenschau gewann Herzog etwas Positives ab. Sie habe viele Impulse für den Masterplan Stadtumbau 2030+ gegeben und eine Aufbruchstimmung in der Bevölkerung erzeugt.

Den passenden musikalischen Rahmen des Neujahrsempfangs setzte der Musikverein Sulgen. Dirigent Stefan Hauser hatte dabei seine Feuertaufe, war es doch der erste Auftritt mit dem Orchester – und dieser war mit Stücken wie "Musica Gloriosa", "Mood Romantic" oder "Golden Swing Time" überaus gelungen.

Während der übrigen Zeit stand jedoch Oberbürgermeister Thomas Herzog mit seiner Ansprache im Mittelpunkt, in der er auf die jüngste Vergangenheit einging und einen Ausblick über wichtige Vorhaben gab. Immer wieder gebe es Ängste, dass der eine oder andere Stadtteil zu kurz komme. "Der Blick auf das große Ganze ist wichtig", meinte Herzog.

Auch das Thema Kommunalwahl streifte er. Wenn die ehrenamtlichen Stadträte unsachlich und persönlich kritisiert würden, müsse man sich nicht wundern, wenn das Engagement für solche ehrenamtlichen Tätigkeiten zurück gingen. Gemeinderäte und Verwaltung handelten nach bestem Wissen und Gewissen, sagte er und verwies auf die früher als geplante Schließung des Tennenbronner Schwimmbades.

Info: Vorhaben in den Stadtteilen

Schramberg

Nach dem Rückbau – sprich Abriss – mehrerer Gebäude, befinde man sich nun in der Projektierungs- und teilweise schon Realisierungsphase, so Herzog.

Überragende Bedeutung habe der Schulcampus, für den 50 Millionen Euro investiert werden. Dafür wurde die Gewerbesteuer erhöht, was bei den Unternehmen auf Verständnis stieß. Ein Unternehmer, sagte Herzog, habe ihm mitgeteilt, dass er lieber für Schramberg als für das Finanzamt zahle. "Der Neubau bietet eine einmalige Chance und ist ein Katalysator für den Stadtumbau", war sich Herzog sicher.

Die Migrationsquote in der Talstadt sei so hoch wie in manchen Großstädten. Das Armutsrisiko sei so höher als in anderen Stadtteilen. Diese willkommene Vielfalt brauche Angebote.

Ein weiteres Projekt sei der Bürgerpark entlang der Schiltach, der barrierefrei werde und eine Radverbindung von der Nord- in die Südstadt schaffe. Die Revitalisierung der Schiltach werde mit den Anliegern besprochen.

Sulgen

Hier stehen der Innovationspark Schießacker und der Landschaftspark Wittum oben auf der Agenda. Die beiden Vorhaben seien als konzeptionelle Einheit zu sehen und würden viele Impulse in den Stadtteil bringen, der das wirtschaftliche Herz der Stadt sei, sagte der OB.  Mit einer Ostumfahrung soll der Ortskern vom Verkehr entlastet werden.

Die Erschließung des Baugebiets "Schoren II und III" hat sich verzögert, da dort Feldlerchen brüten. Doch nun soll es auch dort weiter gehen.  

Waldmössingen

Der Industriepark soll erweitert und das Heimbachgelände umgestaltet werden. Auch eine Teilumfahrung soll geschaffen werden. Die Innenentwicklung soll fortgeführt werden. Herzog verwies auf das Beispiel Kehlenstraße.

Heiligenbronn

Das Wohngebiet Hausteile soll voran gebracht werden. Ein weiteres Vorhaben ist die Verbesserung der Radwege.

Tennenbronn

Abschließend ging Herzog auf den Umbau des Freibads für fünf Millionen Euro ein, was die größte Einzelinvestition im Stadtgebiet darstelle. "Ich gehe fest davon aus, dass alles so kommen wird wie geplant", sagte er.

Zum Thema Halle verwies er auf die Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse Ende März vorliegen und dann vorgestellt werden.