Klares Votum: die Bürger wollen ein neues Hallenbad, gern auch an neuer Stelle. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung begeistert niemanden / Vereine hoffen auf Überbrückung bis zur Eröffnung in bisheriger Einrichtung

Von Stephan Wegner

Schramberg. Oberbürgermeister Thomas Herzog hatte es erkannt: Der Wunsch der anwesenden Bürger im Hinblick auf das derzeit marode Sulgener Hallenbad ist ein Neubau. Beim Standort wollte sich das Stadtoberhaupt dann aber doch nicht so festlegen und sprach lediglich von einem "eventuell neuen" und dämpfte anschließend die Euphorie der Anwesenden, die zu klatschen anfingen, gleich mit dem Hinweis, dass es der Gemeinderat sei, der entscheide.

Nachdem Stadtwerke-Chef Peter Kälble und Kämmerer Rudi Huber nochmals die Zahlen, die bisher schon mehrfach genannt worden waren, präsentiert hatten, kam das Thema Hallenbad zum eigentlichen Problem: Wo sollen vor allem die Vereine ihre Jugendarbeit betreiben, wenn das Bad bis zu zwei Jahre wegen einer umfangreichen Sanierung oder eines Neubaus fehlt? Rund 100 Kinder trainierten bei verschiedenen Vereinen allein am Montag im Hallenbad, wusste Rudi Bischof von der SG Schramberg zu berichten. Von daher wäre es den Vereinen am liebsten, wenn das bisherige Bad noch so lange betrieben werden könnte, bis ein Neubau an anderer Stelle steht. Genannt wurde hier als Möglichkeit auch das Freizeitgelände Wittum. Wenn es schnell gehen soll mit dem Neubau, dann sieht OB Herzog mit einem anderen Standort eher Probleme. Denn der Stadt gehörten keine geeigneten Flächen, sie müssten erst erworben werden. Zudem komme hinzu, dass für den weiter laufenden Betrieb des alten Bades mit 200 000 Euro jährlich zusätzlich gerechnet werden müsse. Schon jetzt, so Herzog, sei mit den berechneten – wie Planer Schick versicherte – 5,7 Millionen Euro für einem Neubau der Haushalt der Stadt ausgereizt – für mehr reiche es nicht, wenn man nicht woanders Abstriche hinnehmen wolle. Dies bedeutet auch, dass in der derzeitigen Planung weder eine Außenrutsche, noch eine Sauna integriert ist. Während eine als interessant bezeichnete Rutsche auch am jetzigen Standort hinzukommen könnte, wäre dies für eine Sauna schwieriger, deswegen empfahlen mehrere Bürger einen Neubau "an nicht so eingezwängter Stelle" wie bisher. Für einen anderen Standort spräche nach Bürgeransicht auch die Parksituation. Denn nur durch ein weiteres Heranrücken an die Schule könnten insgesamt 80 Parkplätze zur Verfügung stehen.