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Mit mehr als 200 Anmeldungen so gut besucht wie nie zuvor. Bilanz: "Nicht zu warm und nicht zu kalt."

Schramberg - Nach der Schlagerwelt der 1970er-Jahre ist am Sonntag die dazu passende Autowelt vor das Auto- und Uhrenmuseum Erfinderzeiten in Schramberg gerollt.

Mit mehr als 200 Anmeldungen von Fahrzeugen war die "Wirtschaftswunderklassik" in Schramberg so gut besucht wie nie zuvor, freute sich Organisator Harald Burger.

"Nicht zu warm, nicht zu kalt, um die 20 Grad und trocken", brachte ein Automobilist das ideale Wetter für eine vergnügliche Ausfahrt im Oldtimer auf den Punkt.

Ähnlich empfanden das wohl auch die Besucher, denn die kamen in so großer Zahl und mit so viel Hunger zum Museum in die H.A.U., dass es am Nachmittag weder Brot, Pommes noch Kuchen gab. Aber in der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot, dafür bitte mit Ketchup. Da blieb auch mehr Zeit für einen Rundgang über die voll belegten Parkplätze.

Makelloser Glanz

Vor dem Museum waren die Motorräder aufgereiht von NSU, Kreidler, MZ IFA, BMW, Yamaha bis zur Horex Regina, bei der sogar rot-weiße Bürsten die Narben makellos glänzen ließen. Eine Vespa Maicoletta mit Holzpritsche eröffnete den Reigen der Vierräder, zu denen ja auch die "Knutschkugel", die BMW Isetta, gehört. Der graue NSU Renn-Prinz mit 30 PS nahm bei Bergrennen die Kurve oft nur auf zwei oder drei Rädern. Unter die quadratischen Fiat 124 hatten sich auch die Carabinieri aus Bozen mit einem 124er von 1974 gemischt. Bei einem um ein Jahr jüngeren hellblauen Bulli T1 fehlten zum Samba die kleinen Dachfenster, dafür stand ein "Miefquirl" hinter den geteilten Windschutzscheiben. Im Opel Kapitän von 1956 saß man vorne und hinten auf einer Sitzbank, wie auch bei den gleich alten Straßenkreuzern, wie Ford Thunderbird. Der schwarze Buick Century beeindruckte bei der Vorstellungsrunde mit seinem Blubbern aus 5,3 Litern Hubraum. Vornehm ruhig lief der dunkelgrüne Humber Super Snipe, mit dem sich Queen Mom um 1949 durch London kutschieren ließ. Da war die deutsche Staatskarosse Mercedes 600 ein deutlich größeres Kaliber und fraß auch locker 30 Liter Benzin vom Flughafen Köln-Wahn nach Bonn. Als eines der ersten Massenautomobile rollte der Ford A in mehr als vier Millionen Exemplaren vom Band.

Zu den Muscle Cars zählen auch heute die Mustangs und AC Cobra mit Ford-Motor. Was für Papas die Cobra, das ist für die Kinder Bello, der Hund von Kasperle, der es beim Rahmenprogramm mit Räubern zu tun hatte. Locker konnten dagegen die "Badner Buam" versprechen, "wir sehen uns wieder im schönen Land Tirol".