Freizeit: Musikschule meistert Organisation des Regionalwettbewerbs von Jugend musiziert mit Bravour

Viele Familien sind am Wochenende durch die Stadtmitte gewandert, die Kinder und Jugendlichen mit einem Instrumentenkoffer auf dem Rücken, die Erwachsenen als Begleiter, Unterstützer oder Fans an ihrer Seite.

Schramberg. Ihr Ziel waren das Rathaus, die Kreissparkasse, die Musikschule, das Marienheim, das evangelische Gemeindehaus oder das Gymnasium. Im Parkhaus und auf den Parkplätzen waren besonders stark die Autonummern TUT und VS vertreten, denn die Besucher kamen zum 56. Regionalwettbewerb von Jugend musiziert der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg in die Stadt, der bereits zum dritten Mal in Folge von der Stadt Schramberg ausgerichtet wurde.

Nach dem positiven Feedback der Eltern und teilnehmenden Schüler bei den jüngsten Veranstaltungen war das Leitungsteam des Wettbewerbs mit Musikschulleiter Meinrad Löffler, Organisationsleiterin Olivia Flieger und EDV- Koordinator Martin Hafner sowie allen Helfern gern bereit, die aufwendige Vorbereitung und Durchführung dieses überaus wichtigen Wettbewerbs erneut zu übernehmen. Er ist für viele junge talentierte Musiker ein markanter Schritt auf ihrem musikalischen Weg ist – und zum Teil sogar in eine spätere berufliche Laufbahn oder Karriere führt.

Viele Teilnehmer hatten schon Preise aus früheren Wettbewerben in der Tasche und bewarben sich in einer höheren der sieben Altersklassen von sieben bis circa 20 Jahren erneut.

Fast stündlich wurden im Jumu-Café im Foyer der Kreissparkasse von Musikschulleiter Meinrad Löffler die aktuellen Ergebnisse der Wertung bekannt gegeben. Sie konnten auch online eingesehen werden. Der 56. Regionalwettbewerb, der gleichzeitig in circa 140 Städten Deutschlands durchgeführt wurde, umfasste wieder sämtliche an den Musikschulen unterrichtete Instrumentalfächer und zusätzlich Gesang klassisch oder Pop. Sechs Jurys hatten die verantwortungsvolle Aufgabe, die Solisten zu bewerten. Jeder Teilnehmer wurde vom Juryleiter mit seinem Programm vorgestellt. Meist nach zwei Kandidaten zogen sich die Juroren zur Wertung zurück. Während der Vorträge herrschte absolute Ruhe, sodass sich die Teilnehmer ganz auf ihre Interpretation konzentrieren konnten. Auch zwischen den Beiträgen wurde nicht geklatscht, was manchem Zuschauer sicher schwer fiel, denn was da von den Teilnehmern geboten wurde, war oft atemberaubend.

Schon die jüngsten siebenjährigen Geigerinnen fiedelten im Albert-Schweitzer-Saal auf ihren Viertelgeigen, was die Instrumente an sauber intonierten Läufen, dynamischer Abstufung und exaktem rhythmischem Zusammenspiel mit ihren Klavierbegleitern hergaben.

Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses erfreuten schon die Jüngsten Zuhörer und Wertungsrichter mit ihren Gitarren-Duetten, wobei sie oft gar nicht mehr auf die Noten oder auf das Griffbrett schauten, sondern sich gegenseitig durch Augenkontakt verständigten.

Lautstark ging es im Gymnasium zur Sache, wo die Schlägel in rasantem Tempo über Trommeln, Becken und Marimbas niedersausten. Die jungen Könner hantierten blitzschnell mit vier Schlägeln, die alle treffsicher auf den Palisanderplatten landeten. Wunderschöne Klänge strömten aus dem J.-B.-Braun-Saal der Musikschule. Dort waren von Duos oder Trios herrliche Gesangsinterpretationen von der Renaissance bis zur Moderne zu hören, die unter die Haut gingen.

Es war ein musikalischer Hochgenuss, den ausgefeilten dynamischen Liedvorträgen der jungen Stimmen zu lauschen, sei es in lateinischer, deutscher, englischer oder sogar tschechischer Sprache. Rhythmische Titel aus "Sister Act" wurden mit Klatschen und Gesten begleitet. Doch ebenso aufhorchen ließen die neun Pop-Ensembles, die mit Titeln internationaler Pop-Größen und -Bands bewiesen, dass auch mit Pop Preise zu gewinnen sind. Neben Zaz, Beyoncé Knowles, Ed Sheeran und Alicia Keys gehörten die Beatles, Freddie Mercury und Elton John bereits zu den "Klassikern" der Popkultur.

Am Sonntag schließlich präsentierten sich weiter mit großem Erfolg die Akkordeonisten, die Solisten von Violine und Violoncello der höheren Altersklassen, die Duos Klavier und Blechblasinstrument sowie die Trios Klavier-Kammermusik. Auch sie bewiesen, wie weit der qualifizierte Unterricht der Musikschulen begabte, fleißige und musikbegeisterte Schüler bringen kann, sodass heute von relativ jungen Leuten Stücke hervorragend gespielt werden, die früher erst von Erwachsenen bewältigt werden konnten.

Einmal mehr hat die Musikschule Schramberg die Mammutaufgabe der Organisation des Regionalwettbewerbs mit Bravour gemeistert und für die Stadt eine große kulturelle Bereicherung geschaffen, die Schramberg sicherlich einen "klingenden" Namen in der Region eingebracht hat.