Das Firmengebäude ist nah an die Häuser gerückt. Foto: Fritsche

Lärmbelästigung durch neue Zuliefererstraße und Lüfteranlage beklagt. Stadt vermittelt.

Schramberg-Sulgen - Die Erweiterung des Betriebsgeländes und den Bau des neuen Gebäudes von Trumpf Laser in der Aichhalder Straße empfinden einige Anwohner als große Belastung.

Das schmale Sträßchen mit den Einfamilienhäuser teils aus den 1930er-Jahren grenzt nach den laufenden Erweiterungen von Trumpf Laser mittlerweile direkt an das Firmengelände. Unmittelbar an den Zäunen der Gärten an der Rückseite der Häuser führt jetzt die neugebaute Zuliefererstraße vorbei.

Deshalb fühlen sich einige von ihnen erheblich gestört. Zum Beispiel Martin Kern. Mit Ehefrau Sandra und Sohn Johannes steht er vor seinem Haus an der unteren linken Straßenseite. Ende August hatte er in einem Leserbrief an den Schwarzwälder Boten die Beschwerdepunkte aufgezählt: Vor allem die Lärmbelästigung durch den Lieferverkehr, die in die Schlafzimmer scheinende Gebäude-, Baustellen- und neue Straßenbeleuchtung sowie das Surren einer Lüftungsanlage außen am Betriebsgebäude, das Tag und Nacht hinüber zu den Häusern schallt. Auch den durch den Neubau verbauten Schwarzwaldblick monierte Kern.

Ortstermin

Aufgrund seines Leserbriefs habe er viele Rückmeldungen von seinen Nachbarn erhalten. Am Mittwoch hatte Kern den Schwarzwälder Boten zum Ortstermin eingeladen, auch drei weitere Nachbarn kamen dazu und bestätigen Kerns Kritikpunkte.

Tatsächlich: Die Lüftungsanlage surrt und der Lieferverkehr fährt am Gartenzaun vorbei, manche entgegen der Einbahnstraße die Steigung hoch, was durch hochdrehende Motoren noch mehr Krach macht.

Kern berichtet, nach dem Leserbrief in der Zeitung habe er einen Anruf vom städtischen Wirtschaftsförderer Manfred Jungbeck bekommen, am Dienstag in dieser Woche einen weiteren: Oberbürgermeister Thomas Herzog und Jungbeck hätten inzwischen mit dem Management von Trumpf Laser über die Beschwerden gesprochen. Jungbeck habe ihm auch einen Ansprechpartner bei Trumpf Laser genannt, an den sich er und die anderen Nachbarn in solchen Angelegenheiten wenden könnten.

Die Stadt Schramberg will öffentlich dazu keine Stellung nehmen. Sie bestätigt nur, dass mit beiden Seiten Gespräche geführt wurden, sie sehe sich als Vermittler im Hintergrund. Trumpf Laser könne aber nur Probleme beseitigen, von denen das Unternehmen auch erfahre. Die Türen des Unternehmens seien offen für die Nachbarn. Auch Trumpf Laser sieht keinen Anlass, sich zu einem Leserbrief in der Tageszeitung öffentlich zu äußern. "Es geht mir vor allem darum, dass die andere Seite für die Probleme sensibilisiert ist und Rücksicht nimmt", erklärt Kern.

Der Wille dafür scheint bei Trumpf Laser vorhanden zu sein. Ein anderer Nachbar, der direkt mit dem Unternehmen kommuniziert hatte, stieß auf offene Ohren: Das den Nachbarn störende zischende Luftventil an anderer Stelle sei zügig durch eine Neujustierung abgestellt worden, berichtet er.

Auch für das Problem des lauten Lüfters deutet sich eine Lösung an. Die Anlage könne man "einhausen" und durch bessere Beschilderung die Einbahnstraßenregelung durchsetzten, lässt die Wirtschaftsförderung noch aus den Gesprächen mit dem Unternehmen verlauten, auch an der Gebäudebeleuchtung ließe sich was machen.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Lärmschutzwand hinter den Häusern anstelle der für den Straßenbau geopferten Thujahecke. "Man kann doch auch froh sein, dass das Unternehmen floriert und viele Arbeitsplätze schafft, die haben mal mit ein paar Hundert Leuten angefangen", erinnert ein anderer Nachbar an die Bedeutung von Trumpf Laser für die Stadt.