Alltagsszenen in Spur II: Diese Einblicke eröffnet die Eisenbahnlandschaft, die bis Oktober ins Technikmuseum "Erfinderzeiten" einziehen soll. Foto: Stadtverwaltung

"Erfinderzeiten" nehmen Modell-Eisenbahnlandschaft der Spur II ins Sortiment auf.

Schramberg - Die Herzen der Modelleisenbahn-Fans in und um Schramberg könnten bald großformatig höher schlagen, nachdem für das Technikmuseum "Erfinderzeiten" jetzt eine neue Errungenschaft vertraglich unter Dach und Fach gebracht worden ist.

Auf rund 742 Quadratmetern Fläche im Gebäude 22 des Gewerbeparks H.A.U. soll laut Auskunft der Stadtverwaltung eine "einzigartige Eisenbahnlandschaft" entstehen. Die Sammlung der Interessengemeinschaft Spur II, Regionalgruppe Süd, sei keine gewöhnliche Modelleisenbahnsammlung.

Es sind 900 handgefertigte Eisenbahnmodelle, die in rund 170 laufenden Metern Glasvitrinen präsentiert werden. Jedes Modell sei eine Meisterleistung und bestehe aus circa 10 000 Stahleinzelteilen. Auf einer rund 400 Quadratmeter großen Anlage können Besucher auch verschiedene Züge steuern.

Technische Museen zum Thema Eisenbahn üben normalerweise eine große Anziehungskraft aus. Sie sprechen gerade auch Familien mit Kindern an. Daraus erhofft sich die Tourismus-Abteilung bei der Stadt einen weiteren Anziehungspunkt in Schramberg für die Hauptzielgruppe der Besucher. Es sei ein an Technik interessiertes Publikum, das auch Interesse an den drei Einrichtungen der Auto- und Uhrenwelt haben dürfte und dort die Besucherzahlen ebenfalls steigern soll.

Als Ausflugziel besser positionieren

Das Thema Eisenbahn wird ein weiteres Spektrum zu dem in den Museen präsenten Thema Mobilität erschließen. Von der inhaltlichen Erweiterung erwartet die Stadt Schramberg einen weiteren Schub, um sich als Ausflugziel im Schwarzwald noch besser zu positionieren.

Dabei geht man davon aus, dass auch für das Gewerbe, vor allem für Gastronomie, Handel und Beherbergungsbetriebe Umsatzzuwachs aus touristischem Potenzial möglich wird und Schrambergs Innenstadt als Standort für Handel und Gastronomie weiter gestärkt werden kann. Die historischen Industriegebäude der ehemaligen Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik erfahren durch das zusätzliche Angebot eine erneute Aufwertung, die dazu beiträgt, industrielle Kulturdenkmale der Stadt zu erhalten, schreibt die Verwaltung dazu.

Der Gemeinderat hat der Erweiterung des Museums bereits am 14. Juni mit der Maßgabe zugestimmt, die geschätzten Kosten zu verringern und die Interessengemeinschaft Spur II, Regionalgruppe Süd stärker am wirtschaftlichen Risiko der Einrichtung zu beteiligen. Dies scheint in entsprechenden Verhandlungen gelungen zu sein.

Danach werde sich nach der aktualisierten Kostenschätzung bei kalkulierten 15 000 Besuchern im Jahr der geschätzte Abmangel der Einrichtung ohne die stadtintern verrechneten Mietkosten auf rund 13 000 Euro im Jahr verringern. Auf dieser Basis hat der Gemeinderat am 19. Juli einem entsprechenden Dauerleihgabevertrag auf zunächst fünf Jahre zugestimmt.

In den kommenden drei Monaten wird das Eisenbahnmuseum eingerichtet. Am 26. Oktober dieses Jahres soll es eröffnet werden. Oberbürgermeister Thomas Herzog, der Vorsitzenden des Fördervereins Technikmuseen, Helmut Banholzer und den Vertreter der Interessengemeinschaft Spur II, Regionalgruppe Süd, Michael Herberger, haben die fälligen Verträge Anfang August unterzeichnet.