Kommunales: Stadt prüft Erhalt des Raustein-Sportplatzes / Schulen möchten Anlage weiterhin nutzen

Schramberg. Eine dicke Schneedecke überzieht die Aschebahn, die Zeiger der großen Uhr am Raustein-Sportplatz stehen still. Die Zeit ist nicht spurlos an der Anlage vorbeigegangen. Sie ist in die Jahre gekommen.

Generationen von Sportlern sind stets mit dem Frühling auf die Lichtung gekommen. Nun ist der künftige Sportbetrieb mit einem Fragezeichen versehen. Die Stadt will den Erhalt prüfen und hat dazu in den vergangenen Monaten die Nutzung bei Schulen und Vereinen abgefragt. Das bestätigt Berthold Kammerer, Fachbereichsleiter für Kultur und Soziales. Inzwischen liege das Ergebnis der Befragung vor, es solle noch im März einem Ausschuss und dem Gemeinderat vorgelegt werden.

"Der Sportplatz als solcher ist sicherlich zeitgemäß", sagt Kammerer auf Nachfrage. Auf die Anlagen der Leichtathleten treffe dies allerdings nicht mehr zu. Statt Aschebahnen würden inzwischen beispielsweise Tartanbahnen verbaut. So auch im Stadion Sulgen, das die Stadt 2015 für rund 1,38 Millionen Euro von Grund auf modernisiert hat. Dort trainieren die Leichtathleten der Sportgemeinschaft Schramberg inzwischen hauptsächlich, weiß Peter Kapitza. Diese fänden mit den modernen Anlagen gute Bedingungen vor. Der Lauftrainer allerdings schätzt den Raustein-Sportplatz. "Die Aschenbahn ist sehr gut. Zum Trainieren ist es eigentlich perfekt", sagt er.

Und trotz des modernen Stadions in Sulgen wünschen sich auch Vertreter der Talstadt-Schulen, dass die Anlage erhalten bleibt. "Falls auf den Sulgen ausgewichen werden müsste, wäre das natürlich ein logistischer Mehraufwand", erklärt Bernhard Dennig, Schulleiter des Gymnasiums auf Nachfrage. "Grundsätzlich wäre es durchaus wünschenswert, wenn der Rausteinsportplatz erhalten werden könnte."

Dieser Ansicht ist auch Jörg Hezel, Konrektor der Erhard-Junghans-Schule. Diese nutze den Sportplatz hauptsächlich für ihre Bundesjugendspiele und an Nachmittagen für den Sportunterricht. "Für eine normale Sportstunde ist ein Ausweichen nach Sulgen nicht denkbar", erklärt er. Etwas erschließt sich dem Konrektor nicht ganz: Im heutigen Zustand "ist der Platz nicht wirklich nutzbar und gleichzeitig fragt die Stadt, ob er genutzt wird". Hezel schildert, dass die Schule bei ihren jüngsten Bundesjugendspielen weder unters Dach gekonnt habe, noch habe man die Tribüne benutzen dürfen.

Ralf Rückert (Freie Liste), Gemeinderat und Vorsitzender des Stadtverbands Sport, möchte abwarten, bis die Ergebnisse offiziell vorliegen. "Ohne weitere Informationen können wir dazu keine Position beziehen", sagt er. Im Zuge der weiteren Beratung wolle er dann "die Überlegungen des Stadtverbands Sport entsprechend mit einfließen lassen".