Claudio Di Simio, Vorsitzender des Tierschutzvereins Schramberg und Umgebung Foto: sb

Thema auf Tagesordnung von Gemeinderat. Tieschutzverein weist Finanzbedarf von 70.000 Euro nach.

Schramberg - Beim zweiten Versuch könnte es klappen: Der Tierschutzverein möchte die Fundtierkostenpauschale von 30 Cent auf 1,50 Euro pro Einwohner erhöhen. Wie von den Stadträten gefordert, liegen nun konkrete Zahlen vor, am Donnerstag wird beraten.

Unmittelbar nach der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) Anfang Dezember vergangenen Jahres, reichte der Tierschutzverein Schramberg und Umgebung eine detaillierte Kostenübersicht der Fundtiere nach. Auf Grundlage dieser von den Stadträten gewünschten Zahlen wird nun am Donnerstag im AUT erneut über die Fundtierkostenpauschale beraten.

Daraus ergibt sich ein Finanzbedarf für das Jahr 2016 von insgesamt 70 .000 Euro. Auf den Bereich Tierarzt entfallen demnach 12. 000 Euro, Futter 6000 Euro, Zubehör und Verbrauchsmateralien 5000 Euro, Lohn 26 .400 Euro, Heizung 1500 Euro, Wasser und Strom jeweils 1000 Euro, Müll 800 Euro, Versicherung 1300 Euro, Gebäudeabschreibung/Rücklage 12.000 Euro und Auto 3000 Euro.

Kosten durch Fundtiere 2016: Über 37.000 Euro

Damit der Tierschutzverein den Futterbedarf decken konnte, erhielt er bislang zusätzlich jedes Jahr zwei Tonnen Futter vom Deutschen Tierschutzbund (Wert: circa 3000 Euro), aus Spendenmitteln finanziert. "Außerdem spenden uns Privatpersonen über die in Einkaufsmärkten aufgestellten Futterboxen (Edeka und Kaufland) jährlich Futter im Wert von 1000 bis 2000 Euro."

Die Kosten aus der Fundtierverwahrung für Schramberg, Aichhalden, Lauterbach, Hardt und Schiltach liegen 2016 bei rund 37.600 Euro, der kommunale Anteil beträgt rund 6300 Euro. "Durch Schutzgebühren bei der Tiervermittlung oder Kostenerstattung bei der Rückgabe der Tiere an ihre Besitzer erwirtschaftete Beträge werden zugunsten des kommunalen Anteils gegengerechnet", heißt es in der Stellungnahme des Tierschutzvereins an die Stadtverwaltung.

Da für Abgabetiere keine Pflicht zur Kostenübernahme besteht, finden sie für die Ermittlung der Fundtierpauschale keine Berücksichtigung. "Die Kosten daraus werden vom Verein getragen", erläutert der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Claudio Di Simio in der Stellungnahme.

INFO: Fundtiere

Weitere Informationen: Die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik beginnt am Donnerstag, 18. Januar, um 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung stehen außerdem Bekanntgaben, Anfragen und Anregungen, bevor es nichtöffentlich weiter geht.

Fundtiere sind Heimtiere, die ihrem Halter gegen dessen Willen verloren gegangen sind und die im Gebiet der Stadt aufgegriffen werden. Auf Fundtiere sind die rechtlichen Vorschriften für Fundsachen anzuwenden.

Abgabetiere sind Tiere, die der Halter aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr halten kann oder will. Zur Aufnahme ist die Gemeinde, anders als bei Fundtieren, nicht verpflichtet. Der Tierschutzverein Schramberg versucht in solchen Fällen, neue Halter zu finden, indem er bei der Weitervermittlung hilft.

Herrenlose Tiere sind Tiere, die keinem Eigentümer zugeordnet sind (Beispiele: Wildtiere, Stadttauben oder verwilderte Hauskatzen, soweit diese nachweislich über mehrere Generationen hinweg frei lebend sind).