Da stimmt der Blues-Rock-Groove: Das Power-Trio mit Urgestein Leo Lyons (links) und Joe Gooch, beide früher bei "Ten Years After", bringt den Kulturbesen auf Trab. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulturbesen: Ex-Musiker von Ten Years After bringen Bewegung selbst in alte Knochen

Wieder eine Rock-Legende im Kulturbesen in Schramberg: Mit "Hundred Seventy Split" standen Leo Lyons und Joe Gooch von "Ten Years After" auf der Bühne.

Schramberg (czh). Beide trennten sich vor drei Jahren 2013 von den Rock-Urgesteinen, bei Mitbegründer Leo Lyons waren es gut fünf mal zehn Jahre nach der Gründung 1962; für Gitarrist Joe Gooch war es eben zehn Jahre später.

Als "Hundert Siebziger Spaltung" (HSS) touren die Beiden mit Drummer Damon Sawyer derzeit durch Clubs in Deutschland und Österreich. Als Kreative einer neuen Formation hatten sie auch viele neue Titel auf der Setlist, wie den Southern-Rock "I Grew Up in Muddy Waters" oder aber auch echte TYA-Dauerbrenner wie "I’m Goin’ Home", bei dem Joe Gooch ein fantastisches Blues-Solo einlegte. Nicht nur dabei lebte das Blues-Rock-Feeling bei den Fans zwischen den T-Trägern auf, denn Leo Lyons gab mit Schlagzeuger Damon Sawyer den Takt vor, und das meist mit verschmitztem Grinsen im Gesicht. Er konnte sich auch freuen über den vollen Besen und die gute Stimmung bei den Fans. Und bei einem solchen Gitarristen und Sänger tat es der Musik keinen Abbruch, wenn er auch mal mit der flachen Hand auf die Saiten schlug. Mit "Good Morning Little School Girl" und "Love Like a Man" entfalteten die frühen Ten-Years-After-Titel ihre gewohnte Wirkung.

Das Power-Trio passt offensichtlich gut zusammen, da fühlt man keinen Riss, weder bei 170 noch wenn’s ruhiger läuft, wie bei "Devil to Pay". Dabei griff Leo Lyons sogar zum Contrabass und auch bei den lautstark geforderten Zugaben gab es kein Zögern, sondern volle Kraft voraus mit "Blue Suede Shoes" und "Whole lotta Shakin’" – da war Bewegung, auch in alten Knochen. Und auf dem Heimweg im Auto dröhnte tatsächlich die Verstärkung mit drei Titeln aus der im Oktober erschienen CD – so aktuell kann Kulturbesen durchfegen.