Wasser könnte ein Gartenschau-Thema sein: OB Herzog in der Uferanlage bei St. Maria Foto: Fritsche

Schramberg sieht Chancen trotz der Bewerbungen von Rottweil und Tuttlingen. Naturnahe Gestaltung geplant.

Schramberg - Die Stadtverwaltung soll für die nächste Gemeinderatssitzung eine Beschlussvorlage zur Bewerbung um eine Landesgartenschau in den Jahren 2026 bis 2030 erarbeiten. Auch Projektideen aus dem Stadtentwicklungsprogramm STEP 2020+ fließen in das Konzept ein. Wir haben Oberbürgermeister Thomas Herzog Fragen zur möglichen Bewerbung der Stadt Schramberg gestellt.

Herr Herzog, wird sich Schramberg um die "Landesgartenschau" oder die kleinere Variante "bewerben?

Sofern der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 16. November zustimmt, bewirbt sich Schramberg für eine Landesgartenschau. Das Bewerbungskonzept, das als Fortschreibung aus dem Stadtentwicklungsprogramm STEP 2020+ zu verstehen ist, benötigt das größere Instrument einer Landesgartenschau. Sie wäre ein wichtiger Baustein zur Gesamtaufwertung unserer Stadt. Damit werden wir auch den starken, innovativen Industriestandort Schramberg, der für den ganzen Landkreis von großer Bedeutung ist, nachhaltig stärken.

Am Montag hat jetzt nach Rottweil auch der Gemeinderat von Tuttlingen beschlossen, dass die Stadt sich für die Landesgartenschau bewerben soll. Mindert das die Chancen für Schramberg nicht erheblich, wenn sich gleich drei Städte der Region bewerben?

Nein. Im Landesprogramm "Natur in Stadt und Land" sind aktuell Bewerbungen für drei Landesgartenschautermine (2026, 2028 und 2030) und zwei Gartenschautermine 2027 und 2029 möglich. Hierbei bewerben sich erfahrungsgemäß jeweils 20-25 Städte aus ganz Baden-Württemberg. Schramberg muss sich in diesem Gesamtfeld der Mitbewerber behaupten und deshalb auch die eigenen Stärken und Alleinstellungsmerkmale für die Bewerbung selbstbewusst herausarbeiten.

Gibt es schon grobe Kostenschätzungen, falls Schramberg den Zuschlag bekäme?

Derzeit werden die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt. Eine erste Übersicht zu den Planungskosten und Projektkosten wird am 16. November dem Gemeinderat vorgestellt.

Da Schramberg auf jeden Fall einen Teil der Kosten zu tragen hätte: Könnte die Stadt nicht einfach in eigener Regie Teil des Konzepts umsetzen, auch ohne Zuschlag?

Es ist tatsächlich einfacher, mit dem Instrument einer Gartenschau eine Gesamtaufgabe in dieser Größenordnung anzugehen. Gleichwohl wird dieses Konzept, die Fortschreibung von STEP 2020+, in jedem Falle das Leitbild für die Stadtentwicklung der nächsten Jahre darstellen. Ohne die Fördermöglichkeiten und ohne den Marketingeffekt einer Landesgartenschau würde die Realisierung jedoch deutlich schwieriger, langwieriger und kostenintensiver.

Die Schiltach soll mit einer durchgängigen Renaturierung und Revitalisierung des städtebaulichen Umfelds das gestalterische Rückgrat bilden. Kollidiert das nicht mit der jährlichen Da-Bach-na-Fahrt, die die Uferbereiche strapaziert?

Nein, denn gerade weil wir die Schiltach auch touristisch besser in Szene setzen wollen, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ein naturnaher Ausbau erfolgen muss, der den Hochwasserschutz, ein attraktives Wohnumfeld und natürlich die Fasnet mit der Bach-na-Fahrt berücksichtigt.  Die Fragen stellte Johannes Fritsche.

Am Samstag findet ab 13 Uhr der erste Stadtspaziergang zur Bewerbung um die Landesgartenschau statt. Treffpunkt ist in der Aula des Gymnasiums Schramberg, Berneckstraße 32.