Die Staigkapelle von 1925 Foto: Kohlmann Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Die Geschichte der "Staigkapelle" / Paul Landenberger hat sich 1925 erbauen lassen

Die Landschaft rund um Schramberg ist geprägt vom Christentum und seiner Kultur. Dazu gehören nicht nur Kirchen, sondern auch Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze.

Schramberg. Oberhalb des Anwesens Haus Kuhner, An der Steige 122, steht beispielsweise die "Staigkapelle". Dies ist ihre Geschichte: Die ledige Frau Theresia Faller (genannt "Wasch-Theres", 1873 bis 1947), war als Wäscherin bei der Familie Paul Landenberger (1848 bis 1939) angestellt.

Zu einem Arbeitsjubiläum von Theresia Faller erstellte Paul Landenberger die Kapelle.

Da sie "Auf dem Heideckle" 62 gewohnt hat, war ihr Wegstrecke zur Kapelle kurz. Sie verschied an den Folgen eines Unfalls im Alter von 73 Jahren.

In einem Zeitungsbericht des Schwarzwälder Tagblatts (Stadtarchiv) heißt es: "In ihrem schlichten Franziskuskleide grüßt sie herab vom Südosthang; weit schon leuchtet das goldfarbene Kreuz dem Wanderer entgegen, der zur Höhe strebt. Als ein Denkmal der Treue steht es oben. Um Gotteslohn bemühten sich an lagen Sommerabenden fleißige Hände, das äußere und innere Farbengewand und seine Blumenzier der Muttergottesklause zu geben. Nun soll die Weihe durch Priesterhand folgen. Und dann mögen deren viele, die gern abseits von Weltgewühl und Menschenstrom sich halten und die auch, die bedrückten Herzen sind, Rat sich suchen bei der besten Mutter, um reich getröstet wiederum dann von dannen zu ziehen."

Bemerkenswert ist ein Hinweis auf das goldene Kreuz sowie auf die Ruinenreste. Offensichtlich stand schon früher ein Kreuz an dieser Stelle.

Vom ehemaligen Gasthaus Kühlloch aus erreicht der Interessierte die Kapelle. An dem Weg, an dem die Kapelle steht, führte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Teil des "Armenseelenweg" zum Alten Steighäusle (Hof Trost) weiter zur "Armsünderkapelle" zum "Galgen" (heute Eckenhof).

Die Kapelle ist in Holzbauweise mit sattelförmigem Blechdach über rechteckigem Grundriss erstellt. Die Vorderseite ist komplett in Gitterbauweise erstellt, dadurch ist der nicht öffentliche Innenraum gut sichtbar. Im Innern stehen ein Kruzifix und zwei Madonnen. Ein Metallschild in Kreuzform ziert den Innenraum, darauf steht: "O Mutter vom guten Rath bitt für uns!".