Alexander Zinell (von links), Vorsitzender des ausrichtenden Geflügelzuchtvereins, mit dem Sieger Bruno Wilhelm und seinem siegreichen Bartzwerg sowie dem Dritten Berthold Kuner unter dem Gockel einer Bach-na-Fahrt. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Wettbewerb: Auf dem Raustein geben die "Guller" alles / Geflügelzüchter haben Vorfreude aufs Jubiläum

Mit 30 Hähnen sind alle Käfige beim Hahnenwettkrähen vom Geflügelzuchtverein auf dem Raustein belegt gewesen.

Schramberg. So kamen die fünf Ersatzhähne nicht zum Einsatz und konnten in ihrer Voliere im Gras picken.

Mit Weckrufen gefordert waren dagegen die 30 Hähne in zwei halbstündigen Kräh-Durchgängen am Mittag und am Nachmittag, einige davon als Neulinge zum ersten Mal.

Die meisten der Landhähne, Bart- und Zwerghähne, legten dann auch munter los und gegen Mittag hatte ein weißer Bartzwerg mit 56 Krähern ganz deutlich den Schnabel vorn, vor seinem Kollegen Kunibert mit 40 Weckrufen.

Zwei prominente Gockeler

Für eine große Überraschung an den voll belegten Tischreihen auf dem Festplatz sorgte der stolze Gockeler Sigger H., der mit Bauer Peter R. auf seinem Oldtimer in die Arena tuckerte. Wie bei der Premiere vor 25 Jahren bei der Bach-na-Fahrt kündigten die beiden lautstark an: "Der Gockeler ist da" – und das war auch selbst in den hinteren Reihen kaum zu übersehen. Da wollten die rotbraunen Italiener, der schwarze Australorps und der Brahma Mix mit Federfuß nicht nachstehen und drehten im zweiten Krähdurchgang noch einmal mächtig auf.

Aber dem weißen Bartzwerg und dem Thüringer Barthahn blieben die Kräher nicht im Halse stecken und sie hielten sich souverän an der Spitze des Feldes. Da half auch die Animation aus dem Publikum in der zweiten Reihe nicht viel, die alten Herren Ignaz und Xavier vom Hühnerhof in Mariazell ließen sich nur noch zu wenigen Krähern herab. Schließlich ist ein Hahn mit mehr als zehn Jahren im Gefieder längst im Rentenalter, hat bei Wettbewerben schon oft und laut gekräht und muss nicht mehr bei jedem Jauchzer der Jungen den Schnabel aufmachen.

Bruno Wilhelm holt sich den Sieg

So blieb die Reihenfolge vom Mittag bunverändert und Bruno Wilhelm aus Winzeln belegte die beiden Spitzenplätze mit seinem Bartzwerg mit 94 Krähern, vor seinem Barthahn mit 83 Weckrufen. Als Dritter hatte der Landhahn Kunibert 79 Mal gekräht und sicherte Berthold Kuner aus Mariazell erstmals einen Podiumsplatz.

Ein Hahn von Bruno Wilhelm hatte 1981 mit 56 Krähern den Pokal gewonnen und ein anderer im vergangenen Jahr einen dritten Platz belegt. Sogar mit nur einem Kräher hatte der Züchter vor ein paar Jahren ein Essen für zwei Personen gewonnen, das Wirt Roland aus Hardt ausgelobt hatte.

Im nächsten Januar feiert der Geflügelzuchtverein Schramberg sein 125-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsschau.