Vorsitzender Reinhold Seckinger (links) und Pfarrer und Präses Eberhard Eisele (rechts) mit den Geehrten Anton Haas und Josef Klausmann (von links). Foto: Kolpingsfamilie Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Ehrungen beim Gedenktag / Gottesdienst und Feier

Schramberg-Sulgen. Mit einem Gemeinschaftsgottesdienst in der Kirche St. Laurentius, zelebriert von Präses Pfarrer Eberhard Eisele und mitgestaltet von Vereinsmitgliedern, wurde die Feier des Kolpinggedenktages begonnen.

Pfarrer Eisele ging in seiner Einleitung und Predigt auf die reich mit Symbolen besetzte Adventszeit ein. In den Liturgieausschüssen der Seelsorgeeinheit ist beschlossen worden, die vier Adventssonntage mit vier verschiedenen Symbolen zu gestalten. Am ersten Advent ist die "Tür" das Symbol des Tages. Mit dem eingangs gesungenen Lied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" werde auf das Kommen Gottes, seine Ankunft in der Welt und in die Herzen hingewiesen. Die Tür könne dabei als Adventssymbol helfen. Gott solle die Herzenstüren geöffnet werden, damit er eintreten könne. Selige und Heilige des Advent, wie der selige Adolph Kolping könnten dabei als Türöffner zu Christus dienen. Adolph Kolping sei im wahrsten Sinn des Wortes ein Türöffner, der Menschen in sozialer Not des 19. Jahrhunderts Heimat geboten habe, damit ihr Leben nicht auf der Straße stattfinden musste.

Nach dem Gottesdienst wurde die Feier im Pfarrhof fortgesetzt. Vorsitzender Reinhold Seckinger stellte vor zahlreichen Mitgliedern mit ihren Familienangehörigen den Gesellenvater Adolph Kolping in den Mittelpunkt. Er ging auch auf das 50-jährige Bestehen von Kolping International ein und wies auf die Spendenaktionen der Kolpingsfamilien der Raumschaft hin. Die Spenden gingen nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" mit dem besonderen Blick auf Nachhaltigkeit nach Südamerika, Afrika und Asien. Kolping habe gezeigt, wie aus einfachen Verhältnissen etwas Großes entstehen kann, sein unerschütterlicher Glaube sei auch heute noch beispielhaft. Seckinger verband dies mit dem Dank an Susanne Seckinger und Paul Roming, die aus Kolpingkreisen kommen und sich neu als Kommunionhelfer der Kirchengemeinde zur Verfügung stellen.

Der Kolpinggedenktag ist immer auch der Tag der Ehrungen. Auf 60 Jahre Mitgliedschaft im Kolpingwerk bringt es Anton Haas. Seckinger lobte den Maurermeister, der mit Fleiß und Ausdauer das über die Kreisgrenzen hinaus bekannte Baugeschäft aufgebaut habe. Die Kolpingsfamilie habe in den sechs Jahrzehnten seiner Mitgliedschaft immer auf seine Unter-stützung bauen können.

Für 65 Jahre Mitgliedschaft wurden Manfred Pfaff und Josef Klausmann geehrt. Manfred Pfaff konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein. Seckinger zeichnete seinen Lebensweg im Verein nach und verwies auf die vielen Jahre im Vorstand mit der Übernahme verschiedener Ämter. In jungen Jahren sei Pfaff in der Theatergruppe aktiv gewesen, der Kolpingfasnet drückte er lange Jahre seinen Stempel auf, bei den Handwerkerausstellungen setzte er sich an vorderster Stelle ein. Als Schreinermeister seien seine beruflichen Kenntnisse bei der Ausgestaltung des Kolpingstübles im Pfarrhof von großem Wert gewesen, die Einrichtung sei auch nach 37 Jahren noch voll intakt.

Josef Klausmann sei es vergönnt, mit über 80 Jahren noch rege am Vereinsleben teilnehmen zu können. Dies beziehe sich nicht nur auf die Teilnahme an Veranstaltungen, auch auf Bezirks- und Diözesanebene sei er präsent und an allen aktuellen Themen interessiert. Man sehe ihn auch heute noch bei verschiedenen Arbeitseinsätzen. Sein handwerkliches Geschick und seine große Erfahrung als Zimmermeister würden im Verein geschätzt. Von Adolph Kolping stamme das Zitat: "Schön reden tuts nicht, die Tat ziert den Mann." Dies habe er sich zu Herzen genommen. Ebenso danke ihm die Kirchengemeinde für die Mithilfe bei den Mäharbeiten um Kirche und Pfarrhaus.

Auf 70 Jahre Mitgliedschaft im Kolpingwerk kann Walter Harter verweisen. Leider konnte auch er aus gesundheitlichen Gründen bei der Ehrung nicht anwesend sein. Zuerst sei er einige Jahre Mitglied in der Schramberger Kolpingsfamilie gewesen, bevor er nach Sulgen gezogen sei. In jungen Jahren habe er die Theatergruppe verstärkt und sei auch an den Fasnetsabenden der Kolpingsfamilie aktiv gewesen. Als kreativer und vor allem musischer Mensch habe er seinen Schwerpunkt auf den Gesang gelegt und sei im Sulgener Kirchenchor eine feste Größe. Dies hat ihn aber nicht gehindert, den Idealen des Gesellenvaters Adolph Kolping und der Kolpingsfamilie Sulgen treu zu bleiben.

Mit einem gemeinsamen Mittagessen, das unter Federführung von Annette Flaig und ihrem Team in rekordverdächtiger Zeit serviert wurde, klang der Gedenktag im adventlich dekorierten Pfarrhof in gemütlicher Runde aus.