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Unternehmensgebäude wird vom Eichbach überflutet. Tatsächlicher Schaden bleibt überschaubar. Mit Video

Schramberg-Tennenbronn - Aus dem ansonsten beschaulichen Eichbach ist ein reißender Strom geworden, der am Dienstagnachmittag alles mit sich riss, was sich ihm in den Weg stellte.

"Endlich", mag sich so mancher Tennenbronner am Dienstagnachmittag gedacht haben, als die unerträgliche Gluthitze der vergangenen Tage einem Regen wich. Dieser wuchs sich aber rasch zu einem Wolkenbruch aus – mit fatalen Folgen.

Es gab Probleme am Gersbach und dem Ferienpark – aber für die größten Schäden sorgte der Eichbach. Da die Hänge und Wiesen neben dem Flussbett völlig ausgetrocknet waren, schossen die Wassermassen ungebremst in Richtung Ortsmitte, erklärte Ortsvorsteher Lutz Strobel.

Kritisch wurde es insbesondere an der Verdohlung, wo der Eichbach auf die Hauptstraße trifft. Diese war viel zu klein für die ankommenden Wassermassen. So bildete sich rasch ein Rückstau, der den hinter der Verdohlung liegenden Schuppen überflutete.

Diese Aufnahmen entstanden im Affentäle Richtung Remsbach-Mühle:

Doch damit nicht genug: Das Wasser bahnte sich seinen Weg in Richtung Talstraße, von dort über die Hauptstraße und strömte in die Kirchstraße. "50 bis 60 Zentimeter hoch strömte das Wasser durch", schätzte Strobel. Zudem schwappte es über die Verdohlung hinweg und in die selbe Richtung.

Besonders unter die Räder kam das angrenzende Industriegebäude, das überflutet wurde. "Zehn Zentimeter hoch stand das Wasser", informierte Kreisbrandmeister Mario Rumpf vor Ort. Dort befanden sich Gefäße und Behälter, für die es nicht von Vorteil ist, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen.

Gott sei Dank: "Das Wasser kann am nächsten Tag abgesaugt werden, es dürfte nichts passieren", betonte Rumpf. Die Produkte seien eingelagert gewesen und hätten keinen Schaden genommen. Alles sei erhöht gestanden, was sich nun bewährt habe.

Vor Ort waren die Feuerwehren aus Tennenbronn, Schramberg, Sulgen, Teile des ABC-Zuges und ein Gefahrgut-Fahrzeug aus Rottweil. "Insgesamt waren es 35 Personen, die sich um sieben Wassereinsätze in Tennenbronn gekümmert haben", so der Kreisbrandmeister.

Letztendlich seien die Tennenbronner noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen, sind sich Strobel und Rumpf einig. Und doch: "Das muss aufgearbeitet werden", sagt der Ortsvorsteher. Schließlich habe es vor 30 Jahren bereits einen ähnlichen Vorfall mit dem Eichbach gegeben.

Die Tennenbronner Bevölkerung hatte vorgesorgt. Sandsäcke am Straßenrand zeigten, wie knapp Tennenbronn an einer wirklichen Katastrophe vorbei geschlittert ist. Davon überzeugte sich auch OB Thomas Herzog, der ebenfalls vor Ort war.