Bunte Lampions und strahlende Gesichter gibt’s beim Kilbesingen der Narrenzunft. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Kinder und Erwachsene ziehen mit Stadtmusik durch die Innenstadt

Schramberg (czh). "Hit isch Kilbe, morge isch Kilbe, bis am Mittwochobed", kündigten Kinder am Dienstagabend ihren Besuch an den Haustüren in Schramberg an.

 

Die Narrenzunft hatte wieder zum Kilbeumzug vom Narrenbrunnen durch die Fußgängerzone zum Rathausplatz eingeladen und das Jugendblasorchester der Musikschule gab dazu mit Kilbeliedern den Ton an. Dem Ruf folgten so viele Kinder, Eltern und Großeltern, dass es ums Rathaus richtig eng wurde, als Tobias Dold auf der Rathaustreppe das Schramberger Kilbelied anstimmte und viele Kinder einstimmten.

Ein eigenes Lied hatte eine Gruppe aus dem Kindergarten eingeübt, das die Kleinen neben ihren leuchtenden Lampions auf der Treppe sangen. Zum Abschluss verteilte die Narrenzunft Wecken, Äpfel und Süßes. Knapp 400 Päckchen waren ruckzuck weg. Den alten Brauch hat die Zunft vor fünf Jahren mit wachsenden Teilnehmerzahlen wiederbelebt. In einem Bericht aus den 1920er-Jahren erzählt Josef Betting von "Hunderten Kindern", die bei Dunkelheit ohne Eltern in Gruppen mit Lampions und Kilbegeistern singend durch die Stadt zogen und lautstark eine Kilbegabe forderten. Damals hatten sie Geister gebastelt und beleuchteten ihre ausgehöhlten Rüben und Kürbisse mit Kerzen.