Bei der Kirche St. Maria sammelt sich der Heckenschnitt. Foto: Dold

Heckenschnitt trotz Verbots. Anwohner beschwert sich bei Landratsamt.

Schramberg. Es ist ein Ärgernis für Stefan Engist: Kürzlich spazierte er mit seinem Hund beim Kindergarten St. Maria entlang – und entdeckte, wie dort die Hecken gewaltig gestutzt wurden.

Das Problem an der Sache: Vom 1. März bis 30. September ist der Heckenschnitt nicht erlaubt, empört sich Engist und zeigt auf einen Auszug aus dem Bundesnaturschutzgesetz, Paragraf 39, Absatz 5. "Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze dürfen nicht abgeschnitten oder auf den Stock gesetzt werden", heißt es dort.

Wenn er das bei der Stadtverwaltung oder Polizei melde, passiere sowieso nichts, klagt Engist, der in Schramberg wohnt. Daher habe er sich nun mit diesem Vorfall an die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt gewandt. Dort sei ihm gesagt worden, dass sich die Behörde um den Fall kümmern werde, sagt Engist.

"Ich finde es eine Sauerei, dass die Hecken so weit runter geschnitten wurden", betont er. Schließlich habe das Verbot seinen Sinn, da Vögel in dem Zeitraum von März bis September in solchen Hecken brüten könnten. Wenn es einen eher kosmetischen Schnitt gebe, wäre das kein Problem, so Engisch, aber der Kahlschlag missfalle ihm sehr.

Er kümmert sich darum, dass Missstände in Schramberg nicht aufkommen oder möglichst rasch behoben werden. Ein weiteres Ärgernis: die Hundehaufen. Hier spreche er immer wieder Hundehalter drauf an. "Diese sagen dann manchmal: ›Wir zahlen ja auch Hundesteuer‹", ärgert sich Engist. Das sei für ihn kein Argument, schließlich gebe es überall die Hundetütchen. Diese alleine seien aber auch nicht die Lösung, da diese zum Teil in den Wald geworfen werden, so seine Beobachtung.