Matthias Stotz (Zweiter von rechts) freut sich über die jüngste Auszeichnung seiner "Meister Kalender". Foto: Jeibmann

Uhrenhersteller hat vor allem den internationalen Markt im Blick. Zudem Fokus auf modeaffine Kunden.

Schramberg - Der Uhrenhersteller Junghans rechnet damit in diesem Jahr den "Spitzenumsatz" des Jahres 2012 mit 22 Millionen Euro wieder erreichen zu können. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen 20 Millionen Euro um.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Junghans bereits im Frühjahr – dort auch zum Messeauftritt in Basel – die Weichen gestellt, um vor allem im internationalen Markt wachsen zu können. So werde im Katalog noch mehr der Schwerpunkt auf die Herkunft und Region gelegt, vor allem auch in der Bildersprache, wie Geschäftsführer Matthias Stotz sagt. Neu in allen Kapiteln der Produktlinien werben deswegen jüngere Models als bisher für Marke und Uhren. Da auch mittlerweile die Linie Max Bill von "modeaffinen" Kunden gekauft werde, habe auch hier die Bildersprache angepasst werden müssen. Speziell für die internationalen Kunden wurde erstmals zur baselworld der Katalog nicht nur in Deutsch/Englisch, sondern auch in Französisch/Englisch und Japanisch/Englisch herausgegeben. Zusätzlich werden in weiteren Sprachen Broschüren im Jackentaschenformat erscheinen, "die die Bekanntheit in neuen Märkten steigern" sollen.

Japan, so Stotz, sei heute nach Deutschland und Österreich der drittwichtigste Markt für die Uhrenmarke aus Schramberg. In Österreich schätze man Junghans, so Stotz, weil das Unternehmen konstant Funkuhren angeboten habe, zudem sei dies auch historisch bedingt. Für die Zukunft rechnet der Geschäftsführer aber damit, dass künftig Japan, Hongkong und Südkorea eine noch wichtigere Position einnähmen und Österreich von Platz zwei verdrängten. Extra um die Internationalisierung voranzutreiben habe das Unternehmen einen Leiter für den Internationalen Vertrieb und eine weitere Kraft für das Innendienstteam eingestellt.

Von der fotografischen Abbildung der Uhren selbst werde verstärkt auf die Dreidimensionalität Wert gelegt.

Rund 150 Uhren umfasst die Modellpalette bei Junghans – die natürlich auch einem Wandel unterworfen ist. Neu ist beispielsweise eine einst in Schwarz entworfene Max Bill in moderner Farbgestaltung und mit Automatikwerk, das in den Exportmärkten China und Asien gut ankomme. Die Uhr mit cremefarbigem Band und cremefarbiger Leuchtmasse sei "mit guten Verkaufszahlen" ins Rennen gegangen.

Nicht nur mit Gerichtsprozessen, sondern auch mit neuen Produkten habe Junghans gegenüber den mittlerweile mehr werdenden Nachahmern gekontert, sagt Stotz. Und da die Wettbewerber oft mit kleinerer Ausstattung und von daher günstigeren Preisen aufträten, habe auch Junghans jetzt erstmals Max-Bill-Herrenuhren mit einem allerdings sehr hochwertigen Quarzwerk ausgestattet.

Im zweiten Halbjahr schließlich wartet Junghans mit einem neuen Produkt aus der "Meister"-Serie auf, der Meister Telemeter Original, mit dem Automatikwerk J880.3. Erstmals 1951 war die Telemeter- und Tachymeterfunktion erstmals in einem Junghans-Chronographen kombiniert worden – eine Technologie-Tradition, die heute wieder die Meister-Linie bereichere.

Weiter mit guten Zahlen und Lob von verschiedenster Seite, so auch beim Uhrenmagazin 4/2013 mit Bestwertung im Vollkalender-Vergleich, wartet die klassische Meister Kalender auf. Und beim Magazin Armbanduhren rangierte sie bei der "Uhr des Jahres Leserwahl 2014" – ebenfalls im Vergleich mit starken Marken wie Nomos, Glashütte original und Lange&Söhne aus Schrambergs Partnerstadt Glashütte sowie Rolex – auf Platz fünf.