Die Umgestaltung des Terrassenbaus auf dem Junghans-Areal schreitet voran. Foto: Röseler

Umgestaltung des Terrassenbaus soll bis März beendet sein. Spende unterstützt Investor.

Schramberg - Die Umgestaltung des Terrassenbaus auf dem Junghans-Areal schreitet voran – auch dank einer Spende der Lotterie Glücksspirale und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.

"Als ich die Pläne für den Umbau gesehen habe, war ich sofort begeister", sagte Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk, die dem Unternehmer Hans-Jochem Steim am Mittwoch gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Rainer Prewo, einen Förderscheck in Höhe von 100 000 Euro zur Unterstützung seines Bauvorhabens überreicht hat.

Der Schramberger will den mehrstöckigen Terrassenbau auf dem Junghans-Areal zu einem Museum für Schwarzwalduhren umbauen. Ein Vorhaben, das der Geschichte und der Bedeutung der Firma Junghans gerecht werde, befand Rainer Prewo, der sich im Namen des Landesdenkmalamtes für das Projekt eingesetzt hatte.

Denn der neunstufige Terrassenbau, der 1916 nach Plänen des Architekten Philipp Jakob Manz errichtet worden war, sei baukünstlerisch zu beachten und von internationaler Bedeutung. "Wie ein schwäbischer Tüftler" habe Arthur Junghans überlegt, wie das Gebäude gestaltet werden könne, um es für die Produktion der Taschen- und Armbanduhren, bei der sehr viel Licht benötigt wurde, am besten ausnutzen zu können.

Deswegen entstand der inzwischen nicht mehr genutzte Terrassenbau mit seinen langen Fensterfronten. Ob Junghans daran gedacht habe, dass ihn dieses Kulturdenkmal einmal überdauert? Wohl kaum. Doch gerade deshalb fordere das Gebäude eine Auseinandersetzung und stärke Schramberg als Wirtschaftsstandort, führte Prewo weiter aus. "Das ist eine unheimlich wichtige Investition", sagt er.

Aber: Es brauche einen Unternehmer, der weiß, was man daraus machen kann. Das sah auch Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk so: "Da muss jemand sehr viel Mut haben", sagte sie an den Investor Hans-Jochem Steim gewandt, der sich über die Unterstützung seitens der Denkmalstiftung freute.

Deren Fördersumme von 100 .000 Euro stammt aus der Lotterie Glücksspirale, bei der die Hälfte aller einsetzten Gelder zu gleichen Teilen sozialen oder sportlichen Projekten und dem Denkmalschutz zu Gute komme, erklärte Caspers-Merk. "Transparenz ist uns wichtig", sagte sie. Öffentliche Scheckübergaben sollten deswegen zeigen, was mit den Einsätzen der Lotterie-Teilnehmer passiere – etwa die Unterstützung des Umbaus auf dem Junghans-Areal. Die Fördersumme, die sie gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Denkmalstiftung, Rainer Prewo, überreichte, werde wohl alleine für die originalen Fenster und Rahmen verwendet werden, schätze dieser.

Er dankte Hans Jochen Steim für diese Entscheidung, da der Umbau ein "Riesenprojekt" sei, das der Vergangenheit Respekt zolle und gleichzeitig in die Zukunft weiße. Im Anschluss an die Scheckübergabe bewies eine Begehung der Baustelle, dass die Arbeiten, die der alten Industriestruktur neues Leben einhauchen sollen, voran gehen.

Damit das Gebäude behindertengerecht genutzt werden kann, wird als nächstes in Abstimmung mit dem Denkmalamt ein Schrägaufzug installiert. Investor Hans-Jochem Steim hat sich und seinen Mitarbeitern ehrgeizige Ziele gesetzt: Anfang März soll das Museum eröffnet werden, passend zum 100-jährigen Jubiläum des Terrassenbaus, verriet Architekt Jürgen Bihlmaier.