Kommunales: Stadtwerke-Chef Peter Kälbe stellt Kalkulation vor

Schramberg-Waldmössingen. Die Einwohner der Gesamtstadt dürfen sich freuen: Zum 1. Januar 2019 werden die Abwassergebühren zum dritten Mal in Folge gesenkt. Ab 2020 könnte sich das aber ändern.

In der Sitzung des Waldmössinger Ortschaftsrats stellte Geschäftsführer Peter Kälble vom Eigenbetrieb Stadtwerke die Neukalkulation der Abwassergebühren für 2019 vor. Bei der Berechnung seien drei wesentliche Bereiche entscheidend gewesen.

Die Summe aller Aufwendungen (Zinsen, Betriebskosten, Abschreibungen) sei im Zeitraum von 2015 bis 2019 lediglich um rund 34 000 Euro auf rund fünf Millionen Euro gestiegen. Positiv auf die Neukalkulation hätten sich Überschüsse aus den Vorjahren bei der Schmutzwassergebühr von 340 000 Euro sowie eine leicht gestiegene Abwassermenge ausgewirkt. Andererseits hätte der Fehlbetrag bei der Niederschlagswassergebühr von 124 000 Euro aus den Vorjahren berücksichtigt werden müssen.

Das Planjahr 2019 sei geprägt von hohen Investitionen. Circa 6,2 Millionen Euro bedeuteten Rekord, nachdem in den vergangenen vier Jahren höchstens zwei Millionen Euro investiert worden seien. Geschuldet sei dieser hohe Betrag vor allem dem Neubau des Kanals im Baugebiet Schoren-Süd in Sulgen und der Sanierung des Faulturms auf der Kläranlage in der Talstadt, schilderte Kälble.

Unterm Strich führt die Neukalkulation zu einer deutlichen Absenkung der Schmutzwassergebühr auf 2,22 Euro je Kubikmeter (bisher 2,55 Euro) für zentral angeschlossene Grundstücke sowie für Grundstücke, in denen das Abwasser in einer geschlossenen Grube gesammelt wird. Günstiger wird auch die Entsorgung des Schmutzwassers durch den rollenden Kanal von bisher 0,91 Euro auf 0,85 Euro pro Kubikmeter. Die Gebühren für die Anlieferung von Abwasser aus geschlossenen Gruben ermäßigen sich von 4,15 Euro auf 3,68 Euro je Kubikmeter und für Schlämme aus Hauskläranlagen sind 29,40 Euro pro Kubikmeter (bisher 33,20 Euro) zu bezahlen.

Trinkwassermenge

Die Gebühr für das Niederschlagswasser sinkt dagegen nur leicht von 0,66 Euro auf 0,63 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche.

Wie Kälble an einem Beispiel aufzeigte, spart ein Zweifamilienhaus mit 160 Kubikmeter Abwasser und 180 Quadratmeter versiegelter Fläche 58,20 Euro im Jahr. Dies sind rund elf Prozent. Rat Jürgen Kaupp stützte sich auf den trockenen Sommer und folgerte daraus, dass sich aufgrund der niedrigeren Niederschläge dies auf die Neukalkulation hätte positiv auswirken müssen. Diese Annahme verneinte Kälble. Es habe zwar weniger Niederschlagswasser gegeben, dafür sei die Trinkwassermenge gestiegen, die wiederum zu Schmutzwasser werde.

Rat Michael Schneider sagte, nachdem viele Jahre die Abwassergebühren gestiegen seien, falle es ihm nun leicht, der Gebührensenkung zuzustimmen. Und dies bereits zum dritten Mal in Folge, erinnerte Schneider sich.

Der Empfehlungsbeschluss an den Ausschuss für Umwelt und Technik sowie den Gemeinderat fiel ebenso einstimmig aus wie die erforderliche Änderung der Abwassersatzung.