Larissa Haberstroh Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Zehntklässler des Gymnasium Schramberg absolvieren Bogy-Praktikum in ganz unterschiedlichen Bereichen

Fotografin, Tanzlehrerin oder Architekt – die Liste der Berufe, für die sich die Bogy-Praktikanten des Schramberger Gymnasiums interessieren, ist vielfältig.

Schramberg. Im Rahmen des Bogy-Praktikums am Gymnasium Schramberg haben die Schüler der Klassenstufe 10 auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, in ein Berufsfeld hineinzuschauen und sich so für ihre Zukunft zu orientieren. Ob im sozialen, technischen oder wirtschaftlichen Bereich – das Interesse der Schüler ist breit gefächert. Einige der Schüler wurden vor Ort besucht und nach ihren Tätigkeiten und Erfahrungen befragt.

In seiner Freizeit zeichnet er gerne, jedoch hat er keine bestimmen Motive. Auf seinen Zeichnungen ist "alles mögliche" zu sehen, deshalb und durch sein Interesse an der Architektur bewarb sich Tobias Rapp (16 Jahre) für sein Praktikum bei Rapp und Bihlmaier Architekten in Schramberg. Zu Beginn seiner Praktikumswoche bekommt er erklärt, was ein Baugesuch ist und seine daraus folgende Wochenaufgabe ist, eine Zeichnung für ein mögliches Haus selbst zu erstellen. Bei Betrachtung seiner Zeichnung wird klar, dass dies keine einfache Arbeit ist. "Das ist nichts, was man mal so schnell auf ein Blatt zeichnet, da braucht es gewisse Vorarbeit, Geduld und auch Fingerspitzengefühl", betont er. Neben ihm auf dem Schreibtisch liegen seine ersten Skizzen. "So fing alles an, da hab ich mir aufgezeichnet, was ich überhaupt für Räume brauche", dann habe er sich eine Skizze davon angefertigt. "Jetzt zeichne ich das Ganze ins Reine." Allerdings müsse man das heutzutage nicht mehr alles von Hand anfertigen, denn bei den vorhandenen technischen Fortschritten gebe es schon Computerprogramme, um solche Zeichnungen anzufertigen, erklärt Tobias. Später einmal Architekt zu werden, kann er sich durchaus gut vorstellen. Jedoch möchte er zunächst einmal eine Ausbildung machen.

"Später Fotografin zu werden, kann ich mir gut vorstellen." Bei einem Fotoshooting im Kindergarten helfen, die Blenden und das Licht richtig platzieren, Bilder bearbeiten, digitalisieren oder ausdrucken. Unter anderem diese Tätigkeiten, die Fotografen ausführen, schaut Larissa Haberstroh (15 Jahre) sich im Rahmen ihres Bogy-Praktikums im Fotostudio Kasenbacher an. "Die Shootings in den Kindergärten waren echt toll", erklärt sie im Gespräch, "jedoch kommt es im Kindergarten nicht nur auf das Fotografieren an sich an, denn auch die Kleinsten müssen bei Laune gehalten werden". Im Gespräch wird deutlich, dass ein Fotograf nicht immer die einfachsten Umstände hat, um Fotos zu machen und es manchmal ganz schön viel Einfühlungsvermögen verlangt, vor allem bei Kindern. "Eine Freundin, die ihr Praktikum ebenfalls hier absolvierte und begeistert war, und mein Hobby – das Fotografieren – brachten mich auf die Idee"

Zusätzlich zu den Tätigkeiten eines Fotografen darf sie sich bei einer Fotoralley bestimmte Motive noch genauer vor die Linse nehmen. Mit dem Statement: "Mir gefällt’s", rundet Larissa das Gespräch über ihr Praktikum ab.

Von Schüler über Erwachsene bis hin zu den Senioren, für jede Altersklasse bietet das Tanzstudio Dierstein Tanzkurse an. Selbst für die Kleinsten gibt es etwas, denn diese dürfen sich im Kindertanz austoben. Außerdem gibt es noch Zumbakurse. Aber selbst in einem Tanzstudio ist allein durch das Tanzen nicht alles getan, denn auch die Büroarbeit muss erledigt werden. Und hinter der Bar steht jemand, der sich darum kümmert, wenn die Tänzer einmal Durst bekommen. Das alles schaut sich Selma Rabbani (15 Jahre) im Rahmen ihres Praktikums im Tanzstudio Dierstein an. "Später einmal Tanzlehrerin zu werden, kann ich mir auf jeden Fall vorstellen, allerdings möchte ich zuerst studieren." Im Gespräch erzählt sie, dass ihre Freude am Tanzen sie dazu gebracht hat, hier ihr Praktikum zu absolvieren. "Ich assistiere ja auch in meiner Freizeit bei Hans-Jörg Dierstein im Tanzstudio", berichtet sie. Egal ob bei Tanzkursen oder hinter der Bar: "Ich verbringe sowieso schon einen sehr großen Teil meiner Freizeit hier."

Durch sein Interesse an der Geschichte, vor allem auch der Heimatgeschichte, fasste David Kuhner (16 Jahre) den Entschluss, sich für sein Praktikum im Schramberger Stadtarchiv zu bewerben, das er schon aus anderen schulischen Projekten kennt. Das erste Mal kam er in der sechsten Klasse mit dem Stadtarchiv in Form einer Präsentation über die Stadt Schramberg in Berührung. "Schon damals hat mich die Arbeit mit Archivmaterialien fasziniert", berichtet er begeistert. Später hat er sogar eine Präsentation angefertigt, welche er im Anschluss dem Schramberger Stadtarchiv zur Verfügung stellte. Auf die Frage, wie es dazu kam, antwortet er, dass er damals ins Archiv gegangen sei um nach Informationsmaterialien zu suchen, jedoch sei er nicht fündig geworden. Er habe sich dann auf anderem Wege die Materialien beschafft und dachte sich im Anschluss daran bringe er das ganze ins Stadtarchiv, damit das Archiv dazu auch einige Informationen zur Verfügung stellen kann. Seine Praktikumswoche begann mit einer Archivführung, bei welcher Carsten Kohlmann, Schramberger Stadtarchivar, ihm und seinem Mitpraktikanten Raffael Bucureasa (16 Jahre) einen Einblick in das Archivgut ermöglichte. Außerdem dürfen die beiden einen Blick in eine Dienstbesprechung werfen und im Stadtmuseum die aktuelle Ausstellung über Schramberg im Ersten Weltkrieg anschauen. Somit können sie auch die Geschichte der Stadt besser kennenlernen. Das Wochenprojekt, das Raffael und David die gesamte Woche über erstellen, ist die Recherche zu einem bestimmten Thema und das Erstellen eines Presseartikels dazu. Die Berufsvorstellung von David und Raffael unterscheiden sich stark, denn der Beruf des Stadtarchivars entspricht nicht Raffaels Vorstellungen, wohingegen David nach dem Abitur auch beruflich etwas mit Geschichte machen möchte. "Später einmal Stadtarchivar zu werden, kann ich mir auf jeden Fall vorstellen", sagt David.  Die Autorin ist Schülerin der Klasse 10 des Gymnasiums Schramberg und absolviert ihr Praktikum in der Lokalredaktion Schramberg des Schwarzwälder Boten.