Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Züchter ernten 2017 reichlich Honig

Die Bienenzüchter des Imkervereins Schramberg und Umgebung ernteten im vergangenen Jahr reichlich Honig. Der blieb nach dem Schleudern lange flüssig, weshalb über die Sorte gerätselt wurde.

Schramberg/Hardt. "Es war Blatthonig", lüftete Vorsitzender Karl-Heinz Linder bei der Hauptversammlung im Kolpingsaal Hardt das Geheimnis. Mit sonnigem und schönem Wetter hätten die Bienen eine tollen Start in den Frühling 2017 hingelegt, der dann im April mit Schnee und Minusgraden jäh ins Stocken geraten sei. Anstatt einer Zunahme der Völker durch Blütenhonig seien die Imker sensibilisiert worden, auf die Futterversorgung zu achten. Erstaunlich, wie schnell sich die Völker entwickelten, als es dann ab Mitte Mai mit dem Wetter wieder aufwärts gegangen sei.

Mit dem Ernten von Blütenhonig sei es nichts geworden. Dafür habe es Blatt- und anschließend viel Waldhonig gegeben. Da die Imker nun schon vier Jahre in Folge mit einer Waldtracht verwöhnt worden seien, was äußerst selten vorkomme, sei er auf dieses Jahr äußerst gespannt. Auf alle Fälle hoffe er auf Blütenhonig, denn da seien die Lager leer. Zwischen einem schönen Herbst und relativ mildem Winter habe es auch zwei Stürme gegeben, bei denen umgestürzte Bäume manchem Imker Schäden zufügten.

Beim Stadtfest in Schramberg habe der Verein nach längerer Pause wieder einmal seinen Strohkorb eingesetzt, der von den Besuchern sehr gut angenommen worden sei. Im Vorfeld der Bewerbung für eine Landesgartenschau habe die Stadt bei ihm angefragt, ob der Imkerverein diesen aufstellen würde, wenn im April eine Bewertungskommission nach Schramberg komme. Dies müsse jetzt im Detail noch abgestimmt werden, schilderte der Imker-Chef. Der Trend zur Bienenzucht hält weiterhin an, vermehrt auch bei jungen Frauen. Dies zeigen neun Neueintritte seit der Hauptversammlung 2017. Für ihren Start als Jungimker erhielten Friedhelm Bühner, Daniel und Linda King, Sigurd Link, Markus Zehnder, Dominik Nagel, Albert Wöhrle, Uwe Förnbacher und Claude Holler ein Buchgeschenk. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich dadurch auf 141. Davon halten 118 Imker, darunter ein Dutzend Imkerinnen, circa 990 Bienenvölker.

Da die Neueintritte nach Auskunft des Vorsitzenden hauptsächlich auf den angebotenen Kursen für Neuimker basierten, plant der Verein für 2019 wieder einen Schulungskurs.

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Andreas Huneck und Karl-Heinz Linder mit der Ehrennadel des Deutschen Imkerbundes (DIB) in Silber ausgezeichnet. Eine DIB-Urkunde für 50 Jahre Bienenzucht und eine Imkerfigur erhielt Ehrenvorsitzender Siegfried Kern. Wie Linder in seiner Laudatio verriet, sei Kern im Januar 1968 in den Imkerverein Schramberg eingetreten und habe bereits vier Jahre später als Schriftführer Verantwortung übernommen. 1994 habe er den damaligen Vorsitzenden Hans Stehle abgelöst und den Verein bis April 2007 geführt. Ein großes Talent habe er auch im Organisieren von Ausflügen gehabt. Des Weiteren habe Kern parallel auch viele Jahre die Zuchtgruppe geleitet und dort mitgewirkt. Der Jubilar könne nun aus gesundheitlichen Gründen keine Bienen mehr halten, sei aber als Betreuer von Gruppen im Lehrbienenstand in Heiligenbronn immer noch aktiv, hob Linder dankend hervor.

Bei den Wahlen wurden stellvertretender Vorsitzender Thomas Faller, Schriftführer Gerold King und die Beisitzer Thomas Reisser, Martin Herzog, Peter Kachler und Ulrich Straub für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren wiedergewählt. Vorausblickend erwähnte der Vorsitzende die Teilnahme des Vereins am Dorffest in Hardt am 14. und 15. Juli. Bei den Monatsversammlungen und Vorträgen wünsche er sich eine bessere Beteiligung der Neumitglieder.

Eine bessere Plattform zum Austausch und Tipps für die Imkerei könne der Verein nicht bieten, bekräftigte Linde. Tipps und Anregungen für die Aufbereitung und Vermarktung des Honigs erhielten die Imker anschließend von Imkermeister Werner Gekeler aus Münsingen.