Foto: Ziechaus

Im Zwei-Minuten-Takt schweben Baumstämme aus den Felsen über der Schiltach und landen im Bernecktal.

Schramberg-Tennenbronn - Im Zwei-Minuten-Takt schweben Baumstämme aus den Felsen über der Schiltach und landen umgehend auf der Landesstraße im Bernecktal.

 

Am Montag begannen die lang erwarteten Abtransportarbeiten der bereits gefällten Bäume an den Steilhängen des Schramberger Bernecktals. Dies ist erforderlich, um anschließend die Felsen beräumen zu können.

Die gefällten Bäume in den Felsformationen der Berneck werden mit einem speziellen Lastenhubschrauber aus dem Gelände zur sofortigen Aufarbeitung ins Tal transportiert. Gerade genug Platz für den Piloten bietet der schmale Einsitzer, der bis zu 2,5 Tonnen Gewicht ans Seil nehmen kann.

Punktgenau vor dem großen Bagger schweben die nicht entasteten Stämme an dem 50 Meter langen Seil auf die Straße, die Lastseile werden ausgeklinkt und schon schwebt die Libelle wieder in die Höhe. Im Felsen warten schon die Anseilteams, dirigieren den Piloten, so dass sie die Seile mit der Last einhängen können.

Bis zu acht Seile können in der Glocke befestigt werden und schon zieht der Pilot wieder nach oben. Pro Tour sind dafür gerade zwei Minuten eingeplant. Die vier Teams im Fels haben deshalb alle Hände voll zu tun, denn jeder Baumstamm muss angeseilt und angehängt werden – und knapp daneben gähnt schon der Abgrund. Aber die Spezialisten einer Firma aus Lichtenstein sind keine Flachlandtiroler und hauen die Eisen ihrer Schuhe in den Untergrund. Eine kurze Pause haben sie allerdings jede Stunde, wenn der Hubschrauber im Tal wieder auftanken muss.

Kaum sind die Stämme am Boden, greift sich der Bagger sofort die volle Ladung und zieht sie hinter die Abladelinie auf der Straße. Dort packen zwei große Zangenschlepper die Stämme und schleppen sie zur Aufarbeitung vor die Bushaltestelle am Ramstein.

In dieser Woche muss das Holz aus den Hängen auf die Straße heruntergeholt, an den vier Plätzen im Tal aufgearbeitet und sortiert werden. Das Langholz muss in der nächsten Woche abtransportiert werden, denn dann werden die Spezialisten der Monierfirma die Felsen putzen und dabei sollen alle Brocken ins Tal abgehen. Angefangen haben die Arbeiter mit dieser Tätigkeit schon auf der Seite von Schramberg aus, aber in den Steilhängen warten noch viele Felsen auf den kontrollierten Abgang ins Tal.

Wenn alles nach Plan rollt, dann könnten die Arbeiten bis im November abgeschlossen sein, hofft Richard Baur von der Forstverwaltung des Landratsamts – und dann wäre die direkte Verbindung zwischen Schramberg und Tennenbronn (endlich) wieder befahrbar – wer wünscht dafür den Arbeitern nicht bestes Wetter?